Full text: Kloster Arnsburg mit Altenburg ([C, 3], Band 2)

  
   
Kloster Arnsburg. Mittelalterliche Wohn- und Nutzbauten. Ostbau. 
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darüber kann kein 
Zweifel bestehen — 
Latrinen angefügt. 
InderRegellagen die 
Latrinen an der frei- 
en Schmalseite, wo 
ein Bachlauf oder ein 
eigener Kanal zur 
Aufnahme des Un- 
rates vorüberfloß. 
Auch in Arnsburg 
liegt unmittelbar 
längs der südlichen 
Schmalseite ein Ka; 
nal, der — heute 
noch benutzt — an 
der Südwestecke zu 
einer großen Grube Abb. 107. Laienrefektorium des Klosters Maulbronn. W. 
erweitert ist. Leider 
ist es nicht möglich, festzustellen, ob dieser Kanal und seine Grube noch 
mittelalterlich sind. Wahrscheinlich nicht. Auch fehlen am Gebäude die 
Türen an dieser Seite. Die beiden Nischen im Auditorium, von denen die west- 
liche jetzt eine Tür enthält, während die Östliche einen vermauerten Rund- 
bogen zeigt, waren ursprünglich Fensternischen, die erst später erweitert 
wurden. Die geknickten Laibungsschrägen lassen das deutlich erkennen. 
Nun ist aber im Auditorium eine Tür vorhanden, für die sich sonst aus 
Vergleichen mit anderen Klöstern keine Zweckbestimmung ausfindig machen 
läßt. Es ist das die Tür im vorletzten Joch der Ostseite. Sie ist als die Latrinen- 
tür des Auditoriums anzusprechen. Daß in einer Entfernung von etwa 7 m 
parallel zum Ostbau ein Kanal floß, der die Abfallstoffe aufnehmen konnte, 
ist sehr wahrscheinlich. S. 8. 64. 
Also an der östlichen Langseite, so wollen wir annehmen, und zwar am, süd- 
lichen Ende des Ostbaues — vielleicht über ein Höfchen zugänglich — lagen. 
die Latrinen des Auditoriums; darüber, vom Schlafsaal aus durch eine Tür 
erreichbar, die jetzt nicht mehr festzustellen ist, die ‚‚dormitorii necessaria‘. 
Im fünften Joch des Schlafraumes, von der Kirche aus gerechnet, d. i. im 
ersten des zweischiffigen Teiles, ist im Fußboden das Treppenloch der 
Treppe, die vom Kreuzgang heraufführte, deutlich zu erkennen. Aus dem 
unteren Treppenraum konnten wir entnehmen, daß oberhalb des Podestes 
ein Lauf nach Norden zu lief. Hier oben sehen wir, daß beide benachbarte 
Säulen mit ihren Sockeln tiefer heruntergeführt sind. Die Löcher in den Schäften 
dieser Säulen, in denen Handläufer befestigt waren, weisen darauf hin, 
daß das Podest auch nach Süden zu erweitert war; ein achteckiger Sockel, 
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
Südliche 
Schlafsaal- 
treppe 
  
	        
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