Äußeres
Kloster Arnsburg. Mittelalterliche Wohn- und Nutzbauten. Westbau.
Feld neben dem Durchgang
nach Norden zu, wo das —
jetzt vermauerte — Rund-
“ bogenfenster aus der Mitte
des Feldesherausgerückt ist.
“ Das Fenster ist schmaler als
die übrigen. Die Tür ist im
Innern neben dem Fenster
; noch festzustellen. Auch in
Eberbach ist der Keller —
er liegt dort am freien Ende
des Gebäudes, der Speise-
saal nach der Kirche zu —
von Osten aus zugänglich,
und zwar im zweiten Felde
neben dem Durchgang.
Jedenfalls — so dürfen wir
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Abb. 121. Fenster und Strebepfeiler am Bursenbau. sprünglich die Eingänge zum
1:100. Westbau auf der Klausur-
seite. Erst später, aber noch im hohen Mittelalter, als mit dem zunehmenden
Landbesitz des Klosters der Verkehr der Laienbrüder und des Bursarius
immer noch mehr nach außen sich lenkte, erwies sich diese Lage als unzweck-
mäßig, und man sah sich veranlaßt, Zugänge auf der Westseite anzuordnen.
In der Wand zwischen Keller und Durchgang noch eine enge Durchreich-
öffnung.
Strebepfeiler hat der Bursenbau im Erdgeschoß. Nur im Erdgeschoß,
woraus zu schließen, daß auch im Mittelalter das Obergeschoß nicht gewölbt
wart). An der nordwestlichen Ecke steht ein Eckstrebepfeiler, dagegen an der
nordöstlichen Ecke ein Strebepfeiler nur an der Längsseite — wie schon er-
wähnt, um den Durchgang freizuhalten. Die Decksteine der Strebepfeiler sind
flach abgeschrägt, zum Teilin Stufen. Jeder Pfeiler hat einen Absatz in Zwei-
drittelhöhe. An der südlichen Schmalseite fehlen die drei Strebepfeiler. Sie
waren jedenfalls vorhanden, wurden jedoch — so ist anzunehmen — beseitigt,
als man etwa 1745 oder bald danach mit den Gewölben des südlichen Joches
diese Südmauer niederlegte und — etwas nach Norden sie einrückend — mit
veränderten Fenstern wieder erbaute, um sie mit der Südseite des neuen
Abteigebäudes in Einklang zu bringen. Wahrscheinlich war hier am freien
Ende des Westbaues eine Latrine?).
‘) Nur in Eberbach ist das Obergeschoß des Westbaues gewölbt. Ostendorf nimmt mit Recht
für die Dormitorien sowohl der Laienbrüder als der Mönche als Regel offene Dachstühle an.
?®) Vgl. Eberbach, Kirkstall und Fountains (bei Ostendorf).