Full text: Kloster Arnsburg mit Altenburg ([C, 3], Band 2)

  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Kloster Arnsburg. Mittelalterliche Wohn- und Nutzbauten. Abtswohngebäude. 
  
und etwan imkappeskeller logen, 
do dann was gross abdrugen tag 
und nacht.‘ 
Der Sinn der unklaren, inman- 
gelhaftem Latein und Deutsch ge- 
schriebenen Stelle mag folgender 
sein : 1509 wurde das Kapitel der 
Laienbrüder im Kreuzgang. — 
doch wohl in dem Gang der 
Laienbrüder, der außerhalb der 
Klausur, westlich von ihr lag, 
oder vielleichtdieser Gang selbst ? 
— neu gebaut, weil der Ort ganz 
verwüstet war. Gleichzeitig wur- 
deein ‚sehr notwendiger‘ Keller 
neben jenem Kapitel erbaut. 
Er war sehr notwendig, weil eine 
Verbindung von dem kleinen Kel- 
ler aus der Abtei zum größe- 
ren Keller bestand und ein großes 
„Abtragen‘“ (Stehlen) des Weines ; < 37 
bei Tag und Nacht beobachtet Abb. 123. Stuckdecke aus dem Bursenbau. WW. 
worden war. Jedenfalls lagen 
hier drei Keller nebeneinander, der ‚Conventskeller‘‘, der ‚tiefe Keller‘‘ und 
der ‚Kappeskeller“. Als Konventskeller wird wohl der große Keller im Bur- 
senbau gemeint sein. Von ihm besteht noch heute ein Übergang (transitus) 
durch den östlichen der beiden unterirdischen Kellerräume, den ‚‚tiefen Keller‘, 
zu dem westlichen Keller, der nach meiner Annahme das Abtswohngebäude 
getragen hat. Das für uns Wichtige der angeführten Stelle besteht darin, daß 
einer der drei Keller ausdrücklich mit der Abtei in Zusammenhang gebracht 
wird. Es kann kaum ein anderer sein als der westliche mit seinen acht 
Kreuzgewölbefeldern. Und Abtei kann hier nur Abtswohnung sein. 
1631/32 wurde ‚‚die Abtei ganz ruiniert und des Herrn Prälaten Wohnung 
über einen Haufen geworfen. Dies hat 1662 Abt Johann Adam wieder auf- 
gebaut“. Ob damit die mittelalterliche Abtswohnung gemeint war oder ob 
zwischen ihr und dem großartigen Prälatenbau von 1728 noch eine andere 
Abtswohnung gebaut und niedergelegt wurde, muß dahingestellt bleiben. 
Das letztere ist wahrscheinlich, denn aus dem Jahre 1537 hören wir von 
Zimmer- und Spenglerarbeiten an dem ‚erker an der großen Stuben der 
aptey‘ und an ‚„etlich underschlag uff der aptey“.') 
  
  
1) Bursenamtsrechnungen im Archiv zu Lich. Mitgeteilt von Archivrat D. Herrmann. 
  
	        
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