Full text: Kloster Arnsburg mit Altenburg ([C, 3], Band 2)

  
  
  
  
  
  
   
Kloster Arnsburg. Wohn- und Nutzbauten aus späterer Zeit. Abteigebäude. 155 
Die wagrechten Geländerstücke im Obergeschoß tragen auf der einen Seite das 
Wappen des Abtes Peter Schmitt aus Rockenberg (1746—1772) — Schlüssel 
auf Amboß — und auf der anderen Seite dessen Namenszug, in den Ecken die 
Jahreszahl 1751. Das Geländer — auch die ganze Treppe ? — ist demnach 
erst sechs Jahre nach Fertigstellung des Abteigebäudes eingefügt worden. 
Oder hat der innere Ausbau überhaupt noch so langer Zeit bedurft ? 
Außerdem ist am Südende des Ostbaues zwischen zwei Strebepfeilern in 
verzwickter, aber um so malerischerer Weise eine Holztreppe eingefügt, dienach 
dem Laubacher Plan schon um 1800, vielleicht von Anfang an vorhanden war. 
Die beiden unter Antonius Antoni errichteten Neubauten, in sich sehr klar 
in der Grundrißbildung, sind zudem höchst geschickt mit den alten Bauten 
der mittelalterlichen Klausur in Beziehung gebracht. Gleichmäßig in fast 
regelmäßigen Abständen sind Verbindungen hergestellt, am neuen Konvents- 
bau durch überdachte Gänge, am Abteigebäude in mehr organischer Weise 
durch Ausnutzung der Berührungspunkte mit den Südenden von Ostbau und 
Refektorium. Und gleichermaßen sind die Treppenhäuser so verteilt, daß sie 
möglichst an den Verbindungsgängen oder an den Berührungspunkten liegen. 
Im Äußeren zeigt die Südfront des Abteigebäudes 21 Achsen. 
Die Fensterumrahmungen aus rotem Sandstein haben umlaufendes Archi- 
travprofil und Ohren. Über den Eingängen sind die Fenster zweiteilig mit 
Mittelpfosten, auch von größerer Höhe als die übrigen. 
Die Eingänge der Südseite entsprechen.in ihrer Lage der Inneneinteilung 
des Gebäudes: an jedem der Treppenhäuser liegt eine Tür, auch an der 
' gewendelten Treppe am südlichen Ausgang des Auditoriums. — Die beiden 
ersteren sind gleichgestaltet: rundbogig, von übereck gestellten toskanischen 
Dreiviertelsäulen begleitet, welche Gebälkstücke und eine mehrfach verkröpfte 
stichbogige Verdachung tragen. Roter Sandstein. Sehr gute Verhältnisse. 
In den halbrunden Oberlichten schmiedeeiserne Gitter (Abb. 129). — Der 
mittlere Eingang einfacher, ohne Säulenumrahmung, hat geraden Sturz und 
rechteckiges Oberlicht. Gewändeprofil wie das der Fenster, auch hier Ohren 
(Abb. 130). Material ist Lungstein, rot gestrichen. Darüber aus Sandstein 
ovales Schild, von Akanthus und Voluten umrahmt, zwischen denen das Rocaille 
sich bereits ankündigt, mit dem Wappen des Antonius Antoni (1714—1745): 
geviert, in I und III der geschachte Schrägbalken der Zisterzienser, in II 
ein Kreuz in einem Kranz, in IV 
ein Adler; darauf Herzschild mit 
dem Schwan, dem Wappentier des 
Abtes. Über dem Schild. schauen 
Mitra und Krummstab hervor. 
Unter der Wappentafel kleinere 
Inschrifttafel, ebenfalls von Akan- 
thus und Schnecken umrahmt, mit 
nebenstehender Schrift: 
  
  
   
    
   
   
     
    
   
  
“ Completo tandem. 
hoc toto xdificıo cum reliquis \ 
Rms Dius ANTONIUS ANTONI 
de Mopuntia ABBAS ARNSBUR - 
GENSIS a i0- 
BILARIs me huc Itatul curaVI 
7 CC XLV 
Anno Dhı MD Lv 
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
    
    
Äußeres 
Fenster 
Eingänge
	        
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