160 Kloster Arnsburg. Wohn- und Nutzbauten aus späterer Zeit. Pfortenbau. 
Portal des Küchenbaues) eine Sandsteinkartusche, mit dem Arnsburger 
Wappen belegt, das den Schild des Abtes (Schlüssel auf Amboß) trägt. 
Zu. beiden Seiten des Eingangs hohe Stichbogenfenster mit Ohren. 
Im Innern enthielt der Mittelbau eine hohe Diele, die jetzt in zwei Geschosse 
geteilt ist; ihre Stuckdecke — mit großem ovalem Feld, an den Ecken Rocaille 
— ist von Zwischenwänden durchschnitten. 
Die Fenster der Flügel — je drei Achsen — haben ganz glatte Gewände 
und geraden Sturz. Hölzerne Dachgesimse. 
DER PFORTENBAU 
Das jüngste der Gebäude ist der Pfortenbau, 1774 bis 1777 errichtet 
unter dem vorletzten Abt Arnsburgs, Bernhard Birkenstock von Erbach, an 
Stelle eines älteren Torbaues, s. $. 146. (Abb. 135 u. 136.) 
Höherer Mittelbau, der die Durchfahrt und deren seitliche Durchgänge 
enthält, und niedere Flügel. Beide zweigeschossig mit gebrochenem Dach. 
Der Mittelbau ist nach Osten und nach Westen um 28 cm vorgezogen, seine 
Mitte mit dem Tor wiederum um 8 cm; über diesem mittleren V orsprung 
an der Außenseite, der Westseite, ein Stichbogengiebel. 
Die Torbogen sind rund, die seitlichen Pforten haben flache Stichbögen, 
über ihnen Oberlichte in Form liegender Ovale. Der nördliche Durchgang 
war schon 1810 geschlossen und zu den .Räumen des Flügels zugezogen. 
Die Durchfahrt hat glatte Decke. Der Fußboden des Mittelbaues — außen 
durch ein Gesims (Viertelstab mit Platte) gekennzeichnet — liegt höher als 
der Fußboden der Flügel. Dieser durch kein Gesims betont. An der West- 
seite im Obergeschoß in rundbogiger Nische — Engelköpfehen im Schluß- 
stein — die Statue des S. BERNARDVS mit Buch und Krummstab. 
Der Name in ovalem Schild unter der Konsole. An der Ostseite in gleicher 
Nische MARIA über Halbmond und Schlange. Inschrift auf der Konsole: 
VIrgInIs MairIs 
absqVenoXa a Doe!) 
aeiernae gLorlae 
Die großen Buch- 
staben ergeben als 
Zahlen 1775. 
Fenster mit fla- 
chen Stichbögen, 
in deren Mitte Ro- 
kokoschnörkel. 
Anden Ecken des 
Mittelbaues und 
über den äußeren 
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Abb. 135. Pfortenbau von Westen. M !) Doe, nicht Deo.