Full text: Kloster Arnsburg mit Altenburg ([C, 3], Band 2)

  
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Geschichte. 
  
Kloster Arnsburg. 
Nach der Origo war sie mit Zustimmung des Papstes aus den Zuwendungen der 
Pilger erbaut worden, um den Mönchen die aus dem starken Andrang zur 
Klosterkirche sich ergebende Störung ihrer Andacht fernzuhalten. Wegen der 
wunderbaren Hingebung der Besucher und der häufigen Wunder (s. oben) 
habe ihr der Papst einen Ablaß gewährt für alle, die sie am Sonntag Kantate 
und den beiden folgenden Tagen zur Buße ihrer Sünden besuchen und dort 
beichten!). Viele Tausende seien alljährlich dorthin in Prozessionen gewall- 
fahrtet. Im Jahre 1623 wurde die Verehrung des hl. Kreuzes in die Kloster- 
kirche verlegt, die Kapelle a tumultuante rusticorum turma entweiht und zer- 
stört. Später erwähnt Petrelli eine Kapelle s. Crucis mit dem Grab des Abtes 
Wendelin Fabri, der sie 1623 in der Kirche errichtet hat?). 
8. Ebenfalls abseits lag die Kapelle des Armenspitals (hospitalis 
pauperum), vermutlich ein Raum in diesem Gebäude. Zu ihren Gunsten 
schenkten 1278 Ritter Guntram von Ulfa und seine Gattin Jutta dem 
Kloster ihre Güter in Bettenhausen, aus deren Ertrag Kerzen für die Messe 
in der Kapelle beschafft werden sollten ?). 
Die Verbindung der Kirche mit den übrigen Klostergebäuden bildete der 
Kreuzgang (ambitus). Er war ein beliebter Begräbnisplatz für hervor- 
ragende Persönlichkeiten, die sich ihre Grabstätten im Kloster gewählt 
hatten. Altäre und Grabmäler schmückten daher seine Wände und seinen 
Fußboden. Schon 1270 wird seiner gedacht, als Philipp der Ältere von Fal- 
kenstein mit seinen Söhnen Philipp und Werner dem Kloster die Pfarrei 
Muschenheim mit allen Einkünften schenkte, deren Erträgnisse zur bau- 
lichen Unterhaltung der Kirche und des Kreuzgangs bestimmt wurden ‘°). 
In der Folge wird er mehrfach erwähnt. Bei dem Brande des Konversen- 
Dormitoriums 1457 wird er teilweise zerstört), der Verwüstung des Klosters 
im Jahre 1631 fiel auch er zum Opfer, seine Altäre wurden vernichtet, die 
Grabsteine weggeschleppt, die Gräber erbrochen und die Gebeine der Bestatteten 
verbrannt. Abt Robert Kolb I. (1673—1701) stellte ihn wieder her°). 
Von weiteren Gebäuden und Gebäudeteilen werden genannt: 1. Das 
Hospital?) (1277 Domus hospitalis, 1278: hospitalis pauperum, 1365: spitdal), 
mit dem das 1354 erwähnte Siechenhaus®) (syechus) wohl identisch ist. 
Als die Kirche 1493 durch eine blutige Schlägerei entweiht war, wurden die 
Horen bis zur Entsühnung im Hospital gehalten). 2. Der Bursenbau!®) (1321: 
1) Die Urkunden sind nicht nachweisbar. Der hier und vorhin genannte Papst ist vermutlich 
Bonifaz IX., der 1396 und 1403 dem Kloster andere Urkunden erteilt. Es ist auch möglich, 
daß eine Verwechslung vorliegt. 
2) Petrelli 8. 90, 1071£. 
3) AUB Nr. 162. 
°») AUBNtr. 129. 
5) Liber computationum Eberbac. fol. 42b. 
6) Petrelli S.109 und 114. 
?) AUBNr. 156, 162. Baur, Hess. Urkunden I, Nr. 994. 
8) AUB Nr. 812. 
?) Liber act. Arnsb. fol. 38. 
210) AUB Nr. 533. 
        
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
    
    
Hospital- 
kapelle 
Kreuzgang 
Sonstige 
Gebäude 
   
 
	        
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