Full text: Kloster Arnsburg mit Altenburg ([C, 3], Band 2)

  
Altäre 
   
26 Kloster Arnsburg. Geschichte. 
bursaria). 3. Das Dormitorium der Konversen, das nach dem Brande von 
1457 kaum aufgebaut wieder einstürzt. 4. Das granarium, der Kornspeicher, 
der 1457 gleichzeitig mit dem Konversendormitorium und 5. die Küche, die 
1532 niederbranntet). 6. Endlich die neue Bibliothek, die Abt Peter Schmitt 
(1746 —1772) erbaute?). 
Von -Altären ließ Abt Antonius Antoni (1714—1745) weihen: 1. Den 
Marien-Altar, 2. Johannis evangelistae, 3. Laurentii, alle drei in 
eigenen Kapellen (s. oben bei den Kapellen). Sodann in der Kirche 4. 
den Altar Agoniae domini in honorem Christi in monte Oliveti agoni- 
zantis (offenbar mit einer Darstellung Christi am Ölberg), 5. den Altar der 
Apostel Peter und Paul, 6. den Altar Christi crueifixi, 7. den der Jung- 
frauen und Märtyrerinnen Apollonia und Ursula®). Es scheint nicht, daß 
diese Nachricht auf eine Neuerrichtung der Altäre hinweist, denn mindestens 
einige davon müssen schon früher vorhanden gewesen sein, vor allem der 
Marienaltar, da das Kloster der hl. Jungfrau geweiht war. Sicher auch der 
Lorenzaltar, denn von der Kapelle, in der er sich befand, wird, wie wir 
sahen, schon 1644 aus früherer Zeit berichtet. Von der Verehrung des heiligen 
Kreuzes wissen wir, daß sie 1623 in die Kirehe verlegt worden ist. Mitten im 
Schiff hing auch an Ketten ein großes Kruzifix, das bei der Verwüstung des 
Klosters 1631 von einem Eberstädter Bauer zerschlagen und fortgeschleppt 
wurde ®). 
Von anderen Altären wird besonders genannt der Altar des heil. Thomas 
im Kreuzgang des Klosters. Er war gestiftet von UlrichI. von Hanau (} 1306) 
und seiner Gattin Elissbeth von Rieneck für ihr und ihrer Eltern, Reinhard 
von Hanau und Adelheid von Münzenberg, Seelenheil und befand sich gegen- 
über oder neben ihren Gräbern, jedenfalls in deren unmittelbaren Nähe. 
Der Altar war außerordentlich reich begabt und mit Kelchen und Meßbüchern 
‚(ibri psallarum) ausgestattet. Ulrich II. bestätigte wiederholt die Stiftung 
und vermehrte sie. Außerdem stiftete er über den Altar eine ewige Lampe 
und an ihn ein Gemälde für 19 Pfund Heller und 11 Schillinge. Die gesamten 
Stiftungen ließ Ulrich II. 1324 aufzeichnen und das Verzeichnis an den 
Grabstätten anschlagen?). 1510 wird ein Altar Johannis et Pauli genannt, 
der mit einem Bild geschmückt. ist®). Schließlich ist hier noch der Altar 
zu erwähnen, den Engel von Sassen 1324 bei der vonihm gewählten Gruft 
errichtete (s. oben). Welchem Heiligen er geweiht war, wissen wir nicht. 
Ihre Grabstätten wählten in Arnsburg nach den Angaben Petrellis, dem 
!) Liber comput. Eberbae. a. a. O. und Liber act. Arnsb. fol. 43. 
2) Potrelli 8. 121. 
8) Petrelli 8. 118. 
*) Origo 8.11. Dort wird erzählt, daß der Bauer auf die Frage seiner Nachbarn, was er 
trage, geantwortet habe: Ich habe den elenden Erlöser der Arnsburger endlich vom Kreuze 
befreit und trage die Ketten, an denen er aufgehängt war, bei mir. Zur Strafe für diese Gottlosig- 
keit wurde er „non sane absque miraculo“ bald darauf von einem Soldaten in Stücke gehauen. 
5) Reimer, Hess. Urkundenbuch (Abt. II), Bd. 2 Nr. 72, 127, 168, 273. 
6) Liber actorum, fol. 82a. 
      
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
   
     
  
      
 
	        
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