44 Kloster Arnsburg. Die Kirche. Chor und Querhaus.
CHOR UND QUERHAUS
Inneres Der Chor ist annähernd quadratisch, 8,83 m breit, 9,77 m lang. Die Quer-
arme weichen etwas mehr vom Quadrat ab, der südliche mißt 8,95 m in der
West-Ost-Richtung und 10,31 m in der
Süd-Nord-Richtung, der nördliche 8,97 m
u und 10,58 m. Die Vierung ist quadra-
“ tisch, genau: 8,96% 8,86 m.
Chorquadrat Chor und Querschiff waren mit vier-
und teiligen Kreuzgewölben auf Rippen
Querhaus
und Schildgurten überdeckt. Die Schild-
gurte sind winklig (ohne Profil), die Rip-
pen hatten Rundstab zwischen zwei Keh-
en len, den Rundstab mit flach aufgelegter
Abb. 15. Rippenprofile. 1:10. Das kleinere Platte. Die Rippen der Vierung waren
Profil im Chor und in den Querarmen, das kräftiger als die des Chores und der Quer-
größere in der Vierung. : :
arme, der Rundstab dort 33 cm, hier
25 cm im Durchmesser stark!). Abb. 15. Von den Schlußsteinen liegt einer
in der Sakristei, nach der schiefwinkligen Richtung der Rippenansätze ent-
stammt er einem Querarm. Er hat eine lichte Öffnung von 28 cm. Durch-
messer, um die sich ein kräftiger Blattkranz von 80 cm äußerem Durchmesser
legt?). Abb. 16.
Die Gurte der Vierung waren. winklig, beiderseits abgetreppt.
Rippen und Schildgurte wurden aufgenommen von Eckdiensten, die
Vierungsgurte von breiten Vorlagen mit kräftigen Dreiviertelsäulen.
Für die Vierungspfeiler ergab sich so ein vielgliedriger Querschnitt, der an
den östlichen auf beiden Seiten vom Fußboden auf vorhanden ist, an den
westlichen auf der Mittelschiffseite erst allmählich in verschiedenen Höhen
ansetzt. Abb. 17. Jedoch war auch hier der volle Querschnitt von unten
auf in Aussicht genommen, wie die rauhen Pfeilerflächen und die Verkröp-
fungsansätze am Sockelprofil beweisen.
Pfeilervorlagen und Säulen haben attische Basis: Plinthe, Wulst, Kehle,
Wulst (Abb. 18—20). Die
Säulenbasen zeigen Eck-
blätter verschiedenerForm.
Das Basisprofil findet sich
unverändert als Sockelim
1) Sechs Rippensteine, einer
aus der Vierung, die anderen
aus Chor und Querarmen, liegen
in Birklar, wo sie bis 1903 als
Brunnenrand dienten.
2) Ein anderer Schlußstein —
wohl aus dem Chor — dient im
Gutshof zu Obbornhofen als Mit-
telteil eines Springbrunnens. Abb. 16. Schlußstein aus einem Querarm