Kloster Arnsburg. Die Kirche. Langhaus.
schiff, eines am dritten Gurt
des Mittelschiffes (Abb. 50), —
dreizehn ganz glatte Kelche,
davon fünf in den Seitenschif-
fen, sechs an den drei westlichen
Gurten des Mittelschiffes und
wahrscheinlich noch zwei an den
von Efeu überwucherten west-
lichen Eckdiensten des Mittel-
schiffes. Diese dreizehn oder
fünfzehn Kapitelle sind ohne
jeglichen Blattschmuck, sie stel-
len nur eine Vermittelung vom
runden zum viereckigen Quer-
schnitt innerhalb der Kelchform
dar, zeigen also, obwohl sie der
letzten Bauzeit der Kirche an-
gehören und ganz gotisch emp-
funden sind, noch den Gedan-
kenromanischer Kapitellbildung
(Abb. 51). Ein ebenfalls ganz
schmuckloses Kapitell, dessen
Kelch aus Kehle und Wulst
sich zusammensetzt, findet sich Abb. 49. Innenansicht des nördlichen Seitenschiffes.
im südlichen Seitenschiff (Abb. Gegen Westen. 2
52), und ebendort noch eines, aus Kehle und Wulst ohne Zwischenglied. ge-
bildet, jedoch rund bis unter die Abakusplatte, deren überstehende Ecken
durch kleine Konsölchen aufgenommen werden (Abb. 53). Den gleichen Ver-
mittlungsversuch zwischen rundem Kelch und viereckiger Platte zeigt ein
aus der Kirche stammendes Kapitell, das jetzt im Auditorium, dem südlichen
Raum des Ostbaues, als Sockel einer Holzstütze dient. Der Kelch besteht
aus zwei Wulsten (Abb. 54). Dann finden sich neunzehn Kelchkapitelle mit
gotischer Grundform, d. h. mit rundem Kelch bis unter die Abakusplatte
ohne jeden Vermittelungsversuch (Abb. 55 und 56). Sie haben einfachen oder
doppelten Blattkranz, die Blätter sind teils spitz, teils in Knollen endigend,
aber mit einer einzigen Ausnahme (im nördlichen Seitenschiff) ohne Blatt-
schnitt. Diamantrippen, wie sie im Chor und an den östlichen Vierungspfeilern
auftreten, gibt es nur noch an einem Kapitell des südlichen Seitenschiftes
(Abb. 56). Die Zwischendienste der sechsteiligen Gewölbe haben Kelchkapitelle
mit rundem Kern, an der Südseite glatt, an der Nordseite mit zweireihigem
Blattkranz. |
Die verschiedenen Formen der Kapitelle sind planlos über Mittel- und
Seitenschiffe verteilt. Eine zeitliche Reihenfolge der Bauausführung innerhalb