Kloster Arnsburg. Die Kirche. Langhaus.
Akb. 61. Kapitelle am Mönchsportäl.
ist oben am, Kleeblattrande weitergeführt, während es unten in Viertelkreisen
abläuft. In den Abtreppungen der Portalnische Dreiviertelsäulen, dieim Bogen
als Wulste sich fortsetzen. Sockel: attische Basis wie in der Kirche, jedoch
etwas flacher, mit Eckblättern an den Säulen. Von den Kapitellen (Abb. 61)
ist das linke, westliche aus Lungstein, das östliche aus Sandstein gefertigt —
einziges Vorkommen von Sandstein am mittelalterlichen Klosterbau —, beide
mit geschärftem Halsglied, beide ohne Abakusplatte; das rechte, östliche
ein Knospenkapitell mit romanischem Blattschnitt und mit Diamantrippen,
das westliche ebenfalls ein Knospenkapitell, aber bereits freier entwickelt, |
rein gotisch, die Knospen losgelöst vom Kern — das fortgeschrittenste Kapitell |
an der ganzen Kirche. — Der Eingang der Laienbrüder ist spitzbogig,
ebenso im Paradies der Eingang der Auswärtigen, dieser jetzt zuge- j
mauert. — Der Fußboden der Kirche liegt höher als der des Kreuzganges,
aber tiefer als der des Paradieses. Der Höhenunterschied war bei allen drei
Türen durch Stufen im Innern der Kirche ausgeglichen.
Äußeres des Langhauses. Die Höhe der Seitenschiffdächer ist Äußeres
bekannt. Die Kragsteine, welche die Pfetten der Pultdächer trugen, sind noch Sees
vorhanden, und die Dachneigungen sind an den westlichen Querhauswänden geitenschifte
festzustellen.
Das Äußere des nördlichen Seitenschiffes ist glatt, ohne Lisenen (Abb. 62).
Es hatte ein Hauptgesims auf Konsolen. Diese, noch vorhanden, sind von
dreierlei Form; am häufigsten die, welche über großer Kehle eine Platte mit
dreieckiger Nut aufweisen, wie die mittlere in Abb. 63. Das Gesims selbst ist
nur am Paradies festzustellen, es zeigt ein kräftiges Simaprofil. |
Am südlichen Seitenschiff tritt nur die eine, eben beschriebene Form der
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