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Grabsteine
Höfe und
Häuser
126 Holzheim. Hungen
2. Stahlglocke, Dm. 1,20 m. Geg. 1920 von Buderus, Wetzlar und F.W. Rincker,
Sinn. Inschrift: Der Gemeinde Holzheim von treuen Holzheimern in Chicago Amerika
gestiftet. Herr Gott Du bist unsere Zuflucht für und für.
3. Stahlglocke, Dm. 0,90 m. Geg. 1920 von Buderus, Wetzlar, und F.W. Rincker,
Sinn. Inschrift: Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Gegenüber dem Westeingang 9 Grabsteine des 17. und 18. Jhdts. von ein-
facher, guter Form. Darunter: 1670, Pfarrer Konrad Bröter — 1679 Pfarrfrau
Anna Juliana Bröter, geb. Kaiser, Gattin des Pfarrers Joh. Bröter, Sohnes des
vorigen. — 1706 Pfarrer Johannes Bröter — 1722 Joh. Konrad Sames — 1795
Friedr. Feccius — 1742 unleserlich — 1778 Ad. Reuss.
/Zweizonige Häuser, auch einige dreizonige. Fast nur hohe Jore, aber
meist aus neuerer Zeit oder sehr verändert, :z, B. Nr. 43: Dieses: z. T:: von: 169%
HUNGEN
Stadt s.ö. Gießen an den Eisenbahnlinien Gießen— Gelnhausen, Hungen—
Friedberg und Hungen—Laubach— Mücke. Amtsgericht, Finanzamt, evangelisches
Dekanat.
Der Ort liegt außerhalb des Pfahlgrabens, die Südgrenze der Gemarkung wird
zum Teil durch den Lauf des Limes am „Feldheimer Wald‘ gebildet. An der
Nordwestspitze des Feldheimer Waldes, dicht südlich der Gemarkungsgrenze im
Walde, liegen die Wälle eines fast quadratischen kleinen römischen Erdkastells.
Die östliche Gemarkungsgrenze fällt mit der vorgeschichtlichen ‚„Schottener
Straße‘‘ zusammen; dort steht im Distrikt „Heckenwald‘ ein Grabhügel. Eine
andere Gruppe solcher Hügel trifft man westlich vom „liergarten‘ bei Höhen-
punkt 159,6; ferner links und rechts der Straße von Hungen nach Nonnenroth
bei Straßenstein 13,2 und nördlich davon auf dem Ostufer des obersten der
Hungener Teiche; an letzterer Stelle sind auch sichtbare Spuren von Siedlungen.
In dem Distrikt „Pfaffenwiesen“ ist ein Grab der Hallstattperiode vollständig
freigelegt worden und zeigt den Aufbau mit Steinkranz und Brandplatz. — An
der Staatsstraße Hungen—Langsdorf (km 20) am Fuße des „Altenbergs‘‘ werden
beim Ziegeleibetrieb im Löß Tierknochen der Eiszeit (Mammuth) gefunden. y.
782 Houngen und Hoingen, 1183 und 1271 Hohungen, 1290 Houngen, 1320
Hohungen, 1404 Houngen!).
Die Lage der Hauptstadt des nach ihr benannten ehemaligen Solms-Braun-
felsischen Amtes dicht an der Pfahlgrabenstrecke Inheiden—Langsdorf, Hügel-
gräber und Funde römischer Münzen?) machen es wahrscheinlich, daß hier schon
zur Römerzeit eine Ansiedlung bestanden hat. Die erste Kunde von einer Nieder-
lassung erhalten wir durch eine Schenkung Karls d. Gr. an die Abtei Hersfeld
aus dem Jahre 782. Fast könnte man aus der Urkunde schließen, daß es eine Kirche
!) Die Deutung des Namens ist bestritten. Während man ihn früher zu den Abkömmlingen des Höho
(= Hoch) erklärte (Weigand, Arch. VII, 261), neigt man heute dazu, die Endung -ingen, -ungen = zu
dem Haus, der Ansiedlung, aufzufassen.
2) Kofler, Arch. Karte v. Hessen.