Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

       
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
      
  
    
   
    
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Hungen 
   
räumen!). Die von Kellner?) mitgeteilte Nachricht einer ungedruckten Villinger 
Chronik, daß die Reformation in den Jahren 1583—-87 durch Olevianus in der 
Grafschaft durchgeführt worden sei, beruht auf einer Verwechslung mit der Ein- 
führung des reformierten Bekenntnisses, die allerdings durch den Heidelberger 
Professor in jenen Jahren erfolgte. 
Das Patronat der Pfarrei war auch in evangelischer Zeit bei dem Marienstift 
in Lich verblieben, wurde aber im Verlauf des Streites über die Tragung der Kosten 
des Kirchenanbaus von Graf Philipp zu Lich und dem Stift im Jahre 1618 an 
Graf Reinhard v. Braunfels abgetreten?). 
Das Siegel der Stadt beschreibt Günther®) folgendermaßen: ,‚Ein zirkelrundes 
13/, Zoll großes Siegel, welches in einem Blumenschilde einen Turm mit s. 8. Kro- 
nenmauer, auf jeder Seite ein Erkertürmchen, darstellt. Unter der rechten Ecke 
des Turmsockels liegt ein rechts geneigter dreieckiger Schild, welcher, mitten 
quer geteilt, im oberen Teile schief carriert, im unteren aber leer ist. Die Umschrift 
des Siegels lautet S. OPPIDI HOVNGEN und schließt mit einem Zweige.‘ Der 
Schild ist ohne Zweifel der quergeteilte Falkenstein-Münzenbergische, oben Gold, 
unten Rot. Schaum beschreibt im Braunfelser Repertorium>) das Wappen ganz 
ähnlich, ihm lag aber ein anderer Stempel vor, denn er gibt die Umschrift an: 
Sigillum eivitatis Houngen. Außer diesem Siegel führte die Stadt noch ein kleineres, 
zirkelrund, das nur den Turm ohne Schild zeigt®) (s. u.). ® 
l. Großes Stadtsiegel. Rund, Dm. 44 mm. Umschrift in Majuskeln: Siegel”) 
* S’.. OPIDIL..ROVNGEN .. 
    
ni 
Abb. 103. Großes Stadtsiegel. Dm. 44 mm. 
1) Or. ebendort. 
?:) Quartalblätter 1885 Nr. 3 S. 46. 
°) Akten im Archiv Braunfels. 
*) Archiv III Nr. XI. S. 52 mit Abb. — Eine Abb. auch bei Kissel, S. 35. N 
S)EIV, 561% 2 
°) Günther im Archiv VII, 371. — Schaum.aa.a.O©. 
’) Mitteilungen des Hess. Staatsarchivs. Das Vorkommen festgestellt nach ‚Mitteil. des Oberhess. n 
Geschichtsvereins“ I 117 Nr. 6 und Baurs „Arnsburger Urkundenbuch‘“. 
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