Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
Hungen 141 
Auf die Emporen führt — und das ist ebenfalls bezeichnend für den prote- 
stantischen Kirchenbau jener Zeit —- eine breite steinerne Wendeltreppe innerhalb 
eines Rundturmes vor der Mitte der Südseite. So auch in Nidda 1612—16. 
Fenster gekuppelt, mit geradem Sturz, an der Nord- und Südwand den 
Emporen entsprechend in zwei Reihen wie Wohnhausfenster. Ihre Pfosten und 
Gewände in den unteren Reihen und in der oberen der Nordseite mit Kehlprofil — 
in der oberen Reihe der abgelegenen Südseite ohne Profil. Fenster der Westseite 
oben rechteckig und einteilig, unten neue Fenster von Kreisform. 
Eingänge an West- und Nordseite und an der Südseite durch den Treppen- 
turm. Eingang der Westseite rundbogig. Profil: Rundstab zwischen zwei Kehlen. 
Jahreszahl 1597. Eingang der Nordseite rundbogig aus 19. Jhdt. Windfänge 1907. 
Der äußere Eingang des Treppenturmes hat geraden Sturz. Profil Fase. In der 
Westmauer nahe der Südecke Gewände einer korbbogenförmigen Tür mit Fase. 
Im Äußeren hat das Schiff Sockel mit Schräge. An der nordöstlichen und 
nordwestlichen Eckquaderung sind unregelmäßig verteilt kreisrunde und eirunde 
Buckel stehen gelassen, die obersten noch in rund 6 m Höhe. Eine Erklärung fehlt. 
Baustoffe: Basalt- 
bruchsteinmauerwerk — 
  
Steine am Nonröder Wald 
gebrochen — mit Eck- 
quadern aus Lungstein. 
Fenster- und Türgewände 
Sandstein. Dachwerk — 
liegender Stuhl — und 
Hängewerke für den mitt- 
leren Unterzus‘ aus. der 
Erbauungszeit. Der Helm 
desrunden Treppenturmes, 
„Heubtgen“ und ‚„welsche 
Haube‘ in den Akten ge- 
nannt, ist achteckig in zwei 
Geschossen. Zwischendach 
und Haube 
Knopf fehlt. 
geschweilt. 
  
Der Turm enthält im 
unteren Geschoß den Altar- 
raum der mittelalterlichen 
Kirche. Kreuzgewölbe auf 
breiten, tief. gekehlten 
Abb. 110. Kirche: 
Turm und Chor von Süden. 
  
Turm 
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