Hungen
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Der Helm des Turmes achteckig, spitz. Übergang ins Achteck mittels vie
T.
beschieferter Giebel. Dachwerk des Helmes mittelalterlich, Glocke
nstuhl ebenfalls!).
Chor spätgotisch, vor 1514 begonnen (Jahreszahl an der Sakramentsnische),
vor 1518 vollendet (Jahreszahl an der Nordseite im Inneren gemalt). 3/;-Schluß.
Bis 1907 war der Chor mit glatter Holzschalung gedeckt, von einer ehemaligen
Wölbung war keine Spur vorhanden. Doch läßt das Vorhandensein von Strebe-
pfeilern auf die Absicht einer Wölbung schließen. Das jetzige Rippengewölbe 1907
eingefügt. Fenster schlank, zweiteilig. Das Maßwerk mit Rundbögen und Fisch-
blasen, z. T. erst 1907 von neuem eingesetzt. Profil: Kehle. Abschluß gegen den
Turmraum durch ein schmiedeeisernes Gitter von 1679.
Im Äußeren hat der
Chor Sockel mit flacher
Kehle. Unter den Fenstern
ein Gesims: geschweifte,
schräge Platte über Kehle.
Hauptgesims 1907. Die
Strebepfeiler haben etwas
über Sohlbankhöhe einen
Absatz und oben geschweifte
Abdeckungüber Kehlprofil.
Abb. 114. Dachwerk des
Chores aus der Erbauungs-
zeit (1518).
Alte Malereien im
Turmraum und im Chor
wurden 1907durch dieMaler
Velte (Niederramstadt)
und Kienzle (Eberstadt)
freigelegt, aufgenommen
und in ihren ornamentalen
Teilen ergänzt. Aufnahmen
im Denkmalarchiv zu Darm-
stadt. Farbige Tafel I.
Im Turmraum lagen
drei Schichten übereinander:
1. Unterste Schicht,
Abb.115. Kirche. Blick in den Chor gegen Südosten. W. etwa 1400. Auf dem Bogen,
‘) In der Pfarrchronik findet sich folgender Eintrag vom Jahre 1681:
mit seinen 2 Töchtern ward durch einfallen des thurms den 3 t Aprilis getödte
und ehrlich begraben.“
Auf Grund dieser Nachricht hat sich die Ansicht gebildet, daß der Kirchturm 1681 einmal eingestürzt
und wieder aufgebaut worden sei. Das ist ausgeschlossen. Wahrscheinlich ist der Einsturz eines Turmes
der Stadtbefestigung gemeint.
„Johann conrad Strunkel
t und den 5 t ejusdem christ-
10
Chor
Malereien
im Turm-
raum und
im Chor
DIERBRZE
Zahn