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ER
Befesti-
sung
Kirche
Turm
Langd
versehen'), trotzdem sie noch im 15. Jahrhundert von der Mutterkirche nicht
losgelöst war. Graf Johann v. Ziegenhain und Nidda belehnt die Michaelskirche
und deren Diener im Jahre 1446 mit 43 Morgen Land. Mit der Reformation wurde
die Pfarrei selbständig; der erste bekannte evangelische Pfarrer Jacob Arnolt tritt
sein Amt im Jahre 1568 an?).
Nach dem Orte nannte sich eine adlige Familie v. Langd, deren Name zum
ersten Male in einer Urkunde von 1242 mit Heinricus miles dictus de Langete
erscheint?). Sie blühte in mehreren Zweigen im 14. Jahrhundert und stand in
engen Beziehungen zu den Grafen von Hanau. Ein zweiter Ritter Heinrich (1309
bis 1313) bezeugt mehrmals Urkunden Ulrichs II. v. Hanau und scheint zu dessen
Umgebung gehört zu haben. Eines der hervorragendsten Glieder der Familie ist
der Edelknecht Albrecht (1343—1387), der lange Jahre Hanauischer Vogt und bis
an sein Lebensende Burgmann zu Hanau war. Er durfte häufig Urkunden seines
Herrn mitbesiegeln, wodurch wir auch das Wappen, eine Lilie, kennen®). Nach einer
Anmerkung Wagners’) soll sich die Familie seit 1440 Langwert v. Simmern
nennen und noch in neuerer Zeit geblüht haben.
Außer diesem Geschlecht waren noch mehrere andere adlige Familien in der
Gemarkung begütert, z. T. mit ziegenhainischen, später hessischen Lehen, so die
Rau von Holzhausen (1359), Weise (1323 und 1372), Döring (1458), Riedesel (1446,
Zehnte zu Weitershausen), v. Ehringshausen (1478)®).
Von geistlichen Stiften finden wir die fuldische Probstei St. Michael”), das
Kloster Hirzenhain, das den Rottzehnten aus den herrschaftlichen Hochwäldern
von Philipp d. Grm. 1519 zu Lehen empfing?), und vor allem Kloster Arnsburg.
Diese Abtei besaß 2 Höfe, 6 Huben und den Wald die Lindenau genannt?). Einen
der beiden Höfe und die 6 Huben hatte sie 1313 von den Johannitern zu Nidda
erworben. WW.
Bis 1920 war noch der Rest einer Mauer vorhanden. Die Feldbereinigung
hat ihn beseitigt. Das Stück Land hinter dem Mauerstück hat den Flurnamen
„Hinterm Hain“. An anderer Stelle findet sich ‚Auf der sehanz 22).
Die mittelalterliche Kirche war dem hl. Michael geweiht (Pfarrchronik). Turm
Mitte 13. Jhdt. Sakristei spätgotisch. Das alte Schiff 1862 abgebrochen, das neue
1862 —64 erbaut. Orgel 1865.
Das Untergeschoß des Turmes bildet jetzt den Vorraum der neuen Kirche,
die ihren Altar im Westen hat. Einst war im Turm der Altarraum der mittelalter-
!).„Heinrich, ein perrere zu Langte‘“ AUB 797.
°) Pfarrchronik S. 12f. Der Verfasser der Chronik hat die Urkunde von 1446 in Prozeßakten beim
Hofgericht in Gießen gesehen.
®) Wenck III UB 124.
‘) Die Urkunden s. bei Reimer I— IV, Register s. v. Langd.
5) Wüstungen I, 268.
°) Archiv VII, 210f. und 469; AUB 1005 u. 797 — Wagnera.a.O. I, 268. 284.
?’) Dioec. Fuld. prob. ed Schannat, 266 Nr. 36.
®) Schmincke, Monim. hass. III, 286, Nr. 18.
®) AUB 421. 1005. Archiv VI, 302 u. 319.
1%) Mitteilung des Bürgermeisters Fritz.