Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
   
   
   
    
   
Langgöns 179 
cyngrebe von Kirchgunsse‘“ und 1346 als „Franze von Kirchgunse ghenant, eyn 
cinghrebe des Hettenberghes‘, auf!). Damit ist bewiesen, daß zu jener Zeit Kirch- 
göns der Gerichtsort des Hüttenbergs gewesen ist. Im 13. Jahrhundert sollen die 
Herren von Münzenberg die Gerichtsbarkeit im Gönser Gericht von Gleiberg zu 
Lehen getragen, und die Herren von Göns die Vogtei besessen haben?). Viel später, 
im Jahre 1559, finden wir das Vogteigericht zu Langgöns in den Händen des 
Kraft v. Elkershausen?). Damals war Langgöns schon Hauptort des Hüttenbergs 
geworden. Bei der Teilung des Amtes 1703 kam es an Hessen-Darmstadt. 
Zu den Rechten, die den Grafen von Isenburg aus dem Amt Cleberg zustanden, 
  
gehörte auch ein Anteil — im 13. Jahrhundert ein Fünftel am Zehnten zu 
Langgöns. Heinrich I. von Isenburg hatte ihn dem Deutschen Orden überlassen, und 
sein Enkel Ludwig I. verzichtete 1274 auf die Ansprüche, die er darauf erhoben 
hatte. König Rudolf bestätigte den Verzicht?). Im übrigen ist der Zehnte, soweit 
wir Urkunden besitzen, als hessisches Lehen in verschiedenen Händen. 1343 haben 
ihn die Halber, 1398 verpfänden Dile und Philipp v. Bellersheim ihren Teil dem 
Kuno Halber?), und 1374 bewidemen die Brüder Eckhard, Konrad und Heinrich 
v. Elkershausen ihre Schwester auf ihn mit 600 Gulden). 
Die Kirche wird 1296 zum erstenmal erwähnt. Ihr Rector ist Giselbert, 
der Bruder des Ritters Richard v. Göns?). Zugleich mit dem Pfarrer Heinrich 
wird sie 1334 und dann noch einmal 1348 genannt®). 1393 war Eberhard Snauhart 
ihr Pastor, ehemals Vicarius des Marienstifts in Wetzlar?). Der Sage nach, die das 
Kirchenbuch mitteilt, war sie dem heil. Jacobus geweiht. Vermutlich hat die 
Kirche, wie alle des Hüttenbergs, ursprünglich zu der Großenlinder Pfarrei in 
Beziehungen gestanden, über deren Natur wir nicht unterrichtet sind, die sich 
aber aus dem Pfarrsalbuche in Großenlinden als vorhanden gewesen ergeben!®). 
Das Patronat der Kirche besaßen (wann ?) nach Abicht!!) die Herren von Roden- 
hausen zu Großenlinden. Es war ohne Zweifel hessisch-nassauisches Lehen. Als 
ersten evangelischen Pfarrer nennt die Pfarrchronik Gerlach Ebel 1572. 
Das Geschlecht der Ritter v. Göns!?) hatte in der ganzen Mark seine Stamm- 
güter. Auf die Ortsgemarkung fiel davon ein erheblicher Teil. Andere Adels- 
geschlechter, deren Güter wir hier treffen, waren die v. Queckborn, v. Linden, 
v. Treis, v. Kalsmunt, Löw zu Steinfurt, Kolbendensel v. Bellersheim, v. Elkers- 
hausen, v. Rodenhausen u. a.'). Im 17. Jahrhundert trugen die Freiherren von 
Döringberg und Schenke zu Schweinsberg hessische Lehen'?). 
») Wyß II, 690 u. 795. 
2) Kraft S. 187 ohne Nachweise. 
s) Walther, literär. Handb. Suppl. 2, S. 62 Nr. 576. 
4) Baur, Hess. Urk. I, 142. 143. Vgl. Simon I, 235. 
5) AUB 745 und 1124. 
6, Baur, El. D.L 10722 
”) Wyß III, 1383. 
®) Wiese, Wetzlarer UB 1243 und 1580. 
®») Wyß III, 1255 (997). 
1) Abicht im Arch. III, Nr. 2 S.29. — Hepding in MOHGV. 10 S. 69f. 
22). 029.22 
12) Vgl. Kraft 187ff. 
18) AUB und Wyß III. 
14) Estor, Kl. Schr. III, 354. 
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