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geschweift, ebenso die Wasserschrägen der Absätze. Über die Sockelbildungen
an den Umfassungsmauern und Strebepfeilern s. S. 245.
Teilungsgesims (Kehle mit schräger Platte und Abwässerung) an der
Südseite zwischen den Fensterreihen, soweit im Innern die Empore reicht,
in Höhe der Emporenfußböden. An den Strebepfeilern läuft das Gesims
nicht herum. An der Nordseite fehlt es vollständig. Dachgesims Kehle.
Die Westseite ohne Strebepfeiler, wohl absichtlich einfach gehalten. Sie
wird nur unterbrochen durch den Westeingang und den im halben Sechseck vor-
tretenden mittleren Treppenturm, der über Emporenhöhe mit einem halben
Kuppeldach ohne Gesims abschließt. Kein Giebel.
Baustoffe: Umfassungsmauer aus Basaltbruchstein, verputzt. Strebepfeiler,
sämtliche Gesimse, Fenstergewände und Fenstermaßwerke aus Lungstein, nur die
reicheren Maßwerke der Südwand bis zum mittleren Chorfenster einschließlich
bestehen aus rotem Sandstein. Aus Lungstein sind auch alle inneren Konstruk-
tionsglieder, Pfeiler, Bögen, Rippen und Gesimse, hergestellt. Wir wissen, daß
Mauersteine in der Hardt bei Lich, Werksteine in Bellmuth bei Ranstadt und in
Niederalbach für die Kirche gebrochen wurden.
In den Treppenhäusern der Westseite sehr kleine Steinmetzzeichen — an
den Strebepfeilern des Chores denen an den Westtreppen ähnlich, aber größer —
an den Chorbögen im Innern denen an den Chorstrebepfeilern fast gleichend, aber
etwas kleiner — an den Chorfenstern sehr groß — an den Strebepfeilern der Nord-
seite in Charakter und Größe denen der Chorstrebepfeiler ähnlich — an den Strebe-
pfeilern der Südseite zum Teil größer, einfacher in der Form — an der Sakristei
ebenfalls größer und sehr oft Ziffern darstellend: 4, 5, 6, 7, 8, 9, zum Teil in mittel-
alterlicher Schreibweise, die Ziffern manchmal neben einem eigentlichen Zeichen.
Man kann sagen, daß 4 oder 5 Kolonnen zu unterscheiden sind. Abb. 194.
Steiles geschiefertes Dach, einheitlich alle drei Schiffe überdeckend, auch
über die Sakristei heruntergeschleppt, durch vereinzelte kleine Gauben unter-
brochen. Steiler Walm auch im Westen, über gerader Mauer einen dreiseitigen
Schluß bildend, was dadurch erreicht wurde, daß man die Mauer
nach der Mitte zu höher führte. Dachwerk aus Fichtenholz, über
dem Mittelschiff dreigeschossig; unten dreifach stehender Stuhl (die
äußeren Stützenreihen stehen auf den bis zum Scheitel der Holz-
tonne hochgeführten Scheidemauern), darüber liegender Stuhl mit
mittlerer stehender Stuhlwand, oben liegender Stuhl ohne mittlere
Stuhlwand. Also kein Hängewerk. Über der Stelle, wo Schiff und
Chor aneinanderstoßen (am Ende der Emporen), vollständige Unterbrechung des
Dachwerks. Das Dachgefüge über dem Chor unterscheidet sich in Einzelheiten
von dem über dem Schiff: über dem Schiff sind die äußeren Stuhlsäulen des
unteren Dachgeschosses mit einer Strebe überblattet, die an der Traufe des Seiten-
schiffes beginnt, über dem Chor fehlt die Strebe. Über dem Schiff gehen die Pfosten
Baustoffe
Steinmetz-
zeichen
Dach