Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
Lich 251 
geschweift, ebenso die Wasserschrägen der Absätze. Über die Sockelbildungen 
an den Umfassungsmauern und Strebepfeilern s. S. 245. 
Teilungsgesims (Kehle mit schräger Platte und Abwässerung) an der 
Südseite zwischen den Fensterreihen, soweit im Innern die Empore reicht, 
in Höhe der Emporenfußböden. An den Strebepfeilern läuft das Gesims 
  
nicht herum. An der Nordseite fehlt es vollständig. Dachgesims Kehle. 
Die Westseite ohne Strebepfeiler, wohl absichtlich einfach gehalten. Sie 
wird nur unterbrochen durch den Westeingang und den im halben Sechseck vor- 
tretenden mittleren Treppenturm, der über Emporenhöhe mit einem halben 
Kuppeldach ohne Gesims abschließt. Kein Giebel. 
Baustoffe: Umfassungsmauer aus Basaltbruchstein, verputzt. Strebepfeiler, 
sämtliche Gesimse, Fenstergewände und Fenstermaßwerke aus Lungstein, nur die 
reicheren Maßwerke der Südwand bis zum mittleren Chorfenster einschließlich 
bestehen aus rotem Sandstein. Aus Lungstein sind auch alle inneren Konstruk- 
tionsglieder, Pfeiler, Bögen, Rippen und Gesimse, hergestellt. Wir wissen, daß 
Mauersteine in der Hardt bei Lich, Werksteine in Bellmuth bei Ranstadt und in 
Niederalbach für die Kirche gebrochen wurden. 
In den Treppenhäusern der Westseite sehr kleine Steinmetzzeichen — an 
den Strebepfeilern des Chores denen an den Westtreppen ähnlich, aber größer — 
an den Chorbögen im Innern denen an den Chorstrebepfeilern fast gleichend, aber 
etwas kleiner — an den Chorfenstern sehr groß — an den Strebepfeilern der Nord- 
seite in Charakter und Größe denen der Chorstrebepfeiler ähnlich — an den Strebe- 
pfeilern der Südseite zum Teil größer, einfacher in der Form — an der Sakristei 
ebenfalls größer und sehr oft Ziffern darstellend: 4, 5, 6, 7, 8, 9, zum Teil in mittel- 
alterlicher Schreibweise, die Ziffern manchmal neben einem eigentlichen Zeichen. 
Man kann sagen, daß 4 oder 5 Kolonnen zu unterscheiden sind. Abb. 194. 
Steiles geschiefertes Dach, einheitlich alle drei Schiffe überdeckend, auch 
über die Sakristei heruntergeschleppt, durch vereinzelte kleine Gauben unter- 
brochen. Steiler Walm auch im Westen, über gerader Mauer einen dreiseitigen 
Schluß bildend, was dadurch erreicht wurde, daß man die Mauer 
nach der Mitte zu höher führte. Dachwerk aus Fichtenholz, über 
dem Mittelschiff dreigeschossig; unten dreifach stehender Stuhl (die 
äußeren Stützenreihen stehen auf den bis zum Scheitel der Holz- 
tonne hochgeführten Scheidemauern), darüber liegender Stuhl mit 
mittlerer stehender Stuhlwand, oben liegender Stuhl ohne mittlere 
Stuhlwand. Also kein Hängewerk. Über der Stelle, wo Schiff und 
Chor aneinanderstoßen (am Ende der Emporen), vollständige Unterbrechung des 
Dachwerks. Das Dachgefüge über dem Chor unterscheidet sich in Einzelheiten 
von dem über dem Schiff: über dem Schiff sind die äußeren Stuhlsäulen des 
unteren Dachgeschosses mit einer Strebe überblattet, die an der Traufe des Seiten- 
schiffes beginnt, über dem Chor fehlt die Strebe. Über dem Schiff gehen die Pfosten 
  
Baustoffe 
Steinmetz- 
zeichen 
Dach
	        
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