Bellersheim
Wassergraben wurde 1848/49 zugeschüttet. Von der Kernburg steht noch der öst-
liche Wohnbau, zur Zeit Schule und Lehrerwohnung. Das Haus ist zweigeschossig.
Der gegenwärtige Bestand noch aus gotischer Zeit, durchsetzt mit späteren Bau-
teilen und sehr verändert.
An der Nordseite im Keller Schießscharte, an der Ostseite zwei kleine gotische
Fenster mit abgeschrägten Lungsteingewänden und Reste eines größeren go tischen
Fensters mit Steinkreuz. Einige Sandsteingewände und Mittelpfosten, die Ver-
tiefungen mit Rosetten zeigen, gehören der Zeit um 1600 an und sollen der „Alten-
burg‘‘ entstammen, die einst im Wald zwischen Bellersheim und Münzenberg, im
sog. Streubel, lag. In der Mitte der Westseite, nach der Straße weit vortretend —
der Vorsprung war früher geringer, da die Gebäudemauern hier zurückgesetzt
sind —, viereckiger Treppenturm mit steinerner Wendeltreppe. Dachgesims Kehle.
Portalumrahmung von rotem Sandstein mit der Jahreszahl 1590 — also
wohl auch von der „Altenburg“ — sehr einfach. Oben die Wappen des
Quirin Riedesel v. Bellersheim und seiner Ehefrau Katharina v. Karben.
Das Gebäude, das auf der anderen Seite der Straße lag, war mit dem noch be-
stehendenWohnhausdurch
Bögen verbunden.
Die Oberburg ist
jetztSolms-Braunfelsischer
Pachthof. Ihre äußere Um-
mauerung ist vollständig
erhalten. Das Wohn-
gebäude, dreigeschossig,
zeigt nach dem Hof zu
Fachwerk, dessen östliche
Hälfte im Erdgeschoß alt
ist. Die übrigen Seiten sind
im Erd- und 1.Obergeschoß
massiv, das zweite Ober-
geschoß ist durchweg in
Fachwerk gebaut und ent-
stammt dem 19.Jahrh. Die
N.O.-Ecke ist im Erdge-
schoß abgerundet, darüber
Auskragung auf Rundbö-
gen. An der Ostseite im
ürdgeschoß flacher Erker
auf Konsolen mit Stich-
bogen, im Erker gekup-
peltes Fenster mit Kehl-
Abb.3. Oberburg.Torhalle am Wirtschaftsgebäude. W. profil, einst dreiteilig. Der
Oberburg
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