Unterburg
Rathaus
Höfe und
Häuser
des 11. Jahrhunderts vor.
Bellersheim. Bettenhausen
Graben, der die Kernburg umgab, ist als flache Mulde in Garten und Hof noch
wahrzunehmen.
An den Stallungen im S.W. des Wirtschaftshofes eine rundbogige Tür mit
Fase und eine spitzbogige ohne Profil.
Im Südosten des Hofes großes Wirtschaftsgebäude, 1607—1611,
geschossig. Oben teils einfache, teils gekuppelte Fenster mit Kehlprofil, unte
fache Fenster. Große Torhalle, außen mit einem, am Hof mit zwei großen Bögen
(Kehle zwischen 2 Schrägen). Dazwischen Sandsteinpfeiler. Über einem Bogen
Riedeselisches Wappen mit der Jahreszahl 1607. Der westliche Teil der Torhalle
ist Durchfahrt, im östlichen liegt der Zugang zu einer steinernen Wendeltreppe.
Hier Tür mit Sandsteingewände, sehr fein profiliert, mit Überschneidungen. I
zahl mit Meisterzeichen: &-6-F-ll
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ahres-
In der Mitte der Torhalle achteckige Holzstützen mit geschweiften Bügen.
Die Unterburg bildet einen einzigen großen Hof, Kern- und Vorburg sind
nicht unterschieden. Die Ummauerung auch hier erhalten.
Das Wohnhaus steht im Osten an der Straße. Es war im 19. Ihdt.
brannt, die Keller blieben stehen; an den symmetrisch zu beiden Seiten der zwei-
läufigen Freitreppe angeordneten Kellertüren die Jahreszahl 1593. Im Westen
eine Scheuer mit Treppengiebeln; über einem der beiden rundbogigen Tore
Riedeselisches Wappen mit der Jahreszahl 1599.
abge-
Das Rathaus ist ein überputzter Fachwerkbau. Reich geschnitzte Eckpfosten
sind sichtbar geblieben. 1651.
Von den hohen Holztoren stammen zwei aus alter, die übrigen aus neuester
Zeit. Niedere Tore bilden die Regel. Vordergasse Nr. 10: Niederes Tor mit guten
Steinpfosten 1749 — Obergasse Nr. 17 desgl., Pforte mit geschweiftem Sturz —
Obergasse Nr.20: Fachwerkhaus 1672, dazu hohes Hoftor — das zweite hohe Tor
Münchgasse Nr. 2, 1776.
BETTENHAUSEN
Evangelisches Filialdorf, s. Lich.
Die Merkmale vorgeschichtlicher Zeit, namentlich die Grabhügel, sind sämt-
lich verschwunden. Bettenhausen liegt unmittelbar am Limes, der vom Muschen-
heimer „Kratzert‘“ her nach dem Nordrand des „Feldheimer Waldes“ gezogen war.
Aber die viereckige Schanze auf der „Winke‘“ ist in der Neuzeit entstanden.
Über römische Funde berichtet Kofler, Quartalkl. 1884, 48.
H.
Der Name kommt erst im hohen Mittelalter als Bettin- und Bettenhusen,
hausen vor. Weigand!) erklärt ihn = zu den Häusern des Betto?).
1) Archiv VII, 314.
°) Der Mannesname Betto kommt im Cod. dipl. Fuld. ed. Dronke vom Ende des 8. bis in den Anfang