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Schloßgasse 8, jetzt meist Westfal’scher Hof genannt — richtiger: von
Westphalen’scher Hof. Im 15. Jhdt. im Besitz der Familie v. Bellersheim, dann
im Besitz eines Volpert von Schwalbach. 1478 verkauften Volpert von Schwal-
bach und seine Ehefrau Margarete den Hof und, was an Äckern, Gärten usw. dazu
gehört, an Conrad Schenck zu Schweinsberg und dessen Frau Else „als freyeigen,
so vormals Niemands verkauft versetzt verpfändet und verschrieben und ein
Freysess ist, wie ihn ihr Schweher und Vetter Ernst von Bellersheim besessen“.
1550 verleiht Graf Reinhard Haus und Hof als Burglehen an Doll Schenk. Das
Lehen wird erneuert 1552, 1563, 1614, 1624, 1671. Bis 1693 ist das Lehen bei den
Schenken von Schweinsberg, 1693—-1712 bei Levin Friedrich von Webel, 1712
bis 1730 bei Johann Adolph Berghöfer von Wasserburg, Markgräflich-Branden-
burg-Bayreuthischem Geheimdem Rath, Obermarschall und Gesandtem, gest.1716,
und dessen Erben. 1730 wird ein Lehnsbrief ausgestellt an Wilhelm Ludwig
von Westphalen. Als dieser 1766 stirbt, kommt es an dessen Bruder, dann an
des letzteren Witwe und Tochter. 1785 nimmt es die Rentkammer in eigene
Verwaltung.
Abb. 224. Hüttengasse 4. W. Abb. 225. Unterstadt 5.