Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

   
  
j Befesti- 
Kirche 
Schiffe 
  
Chöre 
  
  
  
  
    
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
302 Münster 
von 400 m erhalten war. Seine Breite betrug 7 m, die Tiefe 1 m. Bis Anfang des 
19. Jahrhunderts waren noch eine Ober- und eine Unterpforte vorhanden. 50 m 
hinter dem Graben erhob sich eine verteidigungsfähige Friedhofsmauer mit 
Schießscharten, von der Reste von 23 m Länge zu sehen waren. Ihre Höhe betrug 
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außen 3, innen 2 m, die Dicke 0,75 m. Damals (1892) drohte bereits der Einsturz. 
BE 
Der Haingraben ist an der Nord- und an der Südseite in Form einer 
| gung Jeichten Mulde noch erkennbar. In der Kirchhofsmauer Schießscharten. 
Kirche spätgotisch. Nachrichten über die Erbauung fehlen. Nach der Pfarr- 
chronik wurde etwa 1830 der Chor des Mittelschiffes verstümmelt und mit geradem 
Schluß versehen, dabei die Kanzel in die Mittelachse versetzt. 1854 wurde die 
Wand zwischen Mittelschiff und Turm eingezogen. 
Dreischiffige Hallenkirche von 3 Jochen, Mittelschiff und südliches Seiten- 
schiff haben Chöre. Westturm vor dem Mittelschiff. Steinerne Wendeltreppe im 
nördlichen Seitenschiff. 
Die Schiffe ungleich breit, das nördl. 2,66 m, das mittlere 4,25 m, das südl. 
3,759 m. Pfeiler quadratisch, ohne Kämpfer, an der Südseite mit Fasen. Pfeiler- 
sockel gekehlt. Scheidebögen an der Südseite ebenfalls gefast, an der Nordseite 
ohne Profil. Die Ungleichheit der Pfeiler und Scheidebögen läßt auf ungleich- 
zeitige Entstehung der Seitenschiffe schließen. Doch kann der Zeitunterschied 
nicht erheblich sein. Im Osten und Westen sitzen die Scheidebögen auf kleinen 
Gesimsen auf (senkrechte Platte mit Kehle). Spitzbogige Kreuzgewölbe auf Rip- 
pen, diese gekehlt und frei aus der Wand herauswachsend. Nur an der Südwand 
haben sie Konsolen von der Form einer umgekehrten Pyramide (1, Zehneck). 
Schlußsteine zum Teil mit Wappenschilden, Dreipaß oder Blattschmuck belegt; 
ein Wappenschild zeigt zwei gekreuzte Äxte. Ein Schlußstein des südl. Seiten- 
schiffes hat einen Kopf in der Profilkehle. 
Der Chor des Mittelschiffes, seit etwa 1830 verändert, jetzt rechteckig 
mit geradem Schluß, endigte früher anscheinend mit fünf Seiten eines Achtecks. 
Spuren des Gewölbeschildbogens an der Triumphbogenwand noch vorhanden, 
Sockel abgeschlagen. Im Schlußstein des Triumphbogens nach dem Schiff zu 
eine Konsole. An der Nordseite des Chores war früher eine Sakristei, wie aus Ge- 
wölbespuren zu schließen. 
Der Chor des südlichen Seitenschiffes gleicht den übrigen Seitenschiff- 
jochen, ist nur um ein Weniges kürzer; er ist nicht durch eine Gurtrippe, sondern 
durch einen kräftigeren Gurtbogen von ihnen getrennt. 
Die Fenster in den westlichen Jochen der Seitenschiffe sind schlitzartig, 
im Norden spitz-, im Süden rundbogig!). Außerdem an der Südseite 3 spätgotische 
1!) Vgl. Oberbessingen. 
  
	        
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