Muschenheim 311
anderen einen runden Schlußstein, der ein Wappen mit sechsteiligem Stern trägt.
Auf den Kappen sollen einst Stuckreliefs: Pelikan, Weinstock u.a. gewesen sein.
Fenster im Schiff an der Südseite spitzbogig, Maßwerk herausgeschlagen.
An der Nordseite im Seitenschiff nur ein Fenster aus späterer Zeit. Über die ehe-
maligen Hochschiffenster s. o. Im Westgiebel 2 Kreisfenster; über der Seitenschiff-
tür kleines quadratisches Fenster mit Kielbogensturz, woraus zu schließen, daß
die Erhöhung der Seitenschiff-Stirnmauern, also auch die Vereinheitlichung der
nördlichen Dachflächen in spätgotischer Zeit, wohl gleichzeitig mit der Wölbung,
zur Ausführung kam.
Emporen an Nord- und Westseite aus 19. Jhdt. Eine Holzstütze der West-
empore älter.
Das Seitenschiff hat flache Decke.
Der Chor — Untergeschoß des Ostturmes — ist quadratisch und hat eine
Apsis, die im Grundriß innen halbkreisförmig erscheint. Im Innern hat die
Apsis oben keinen besondern Abschluß, sie läuft einfach gegen die erweiterte
Gewölbekappe aus. Außen ist sie mit steinerner Kuppel gedeckt.
Kreuzgewölbe wie im Schiff. Schlußstein rund mit Rose.
Der Chor hat nach Norden zu ein kleines romanisches, nach Süden zu ein
spätgotisches Fenster. Dieses zweiteilig mit Rundbögen und Fischblasen im Maß-
werk, also wohl aus der Zeit der Wölbung. In der Apsis zwei gekuppelte, überaus
schlanke, spitzbogige Fenster; Pfosten und Gewände abgeschrägt. Am Fuß des
Pfostens und darunter an der Sohlbank merkwürdige profilierte Ansätze — nicht
zu erklären. Ähnliche Ansätze an den Mittelpfosten von Fenstern des Ostbaues
im Kloster Eberbach. Also zisterziensischer Einfluß, jedenfalls über Arnsburg.
Außen:Haupteingang im Westen rund-
bogig, einmal abgetreppt. An der inneren Kante
Karniesprofil, an der äußeren Fase. Sockel mit
Wulst. Abb. 241.
Daneben Eingang zum Seitenschiff, rund-
bogig mit Fase. Ein dritter Eingang, rundbogig,
ohne Profil, 1,56 m breit, wurde in der Süd-
jnauer unter dem Pütz festgestellt!
Gebäudesockel (Schräge) nur an der
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Westseite in Breite des Hauptschiffes, an beiden
= "su. „Selten glatt ohne Verkröpfung abschneidend.
Abb.241. Kirche. Von der Westtür. 2 ;
Schweres Hauptgesims an Nord- und
Südseite, an das Gesims des Ostbaues in Arnsburg erinnernd. Es setzt sich zu-
sammen aus kräftigem Viertelstab und kräftiger Kehle. Abb. 244. Die Kehle lief
an den Giebeln als Ortgesims weiter. So ist es noch zu sehen am Ostgiebel südlich
vom Turm und am Fußstein des Ortgesimses nördlich vom Turm.
Im Westen findet sich das gleiche Ortgesims nur am Seitenschiff.
Chor
Äußeres
Schiff