Muschenheim
Wie aber steht es mit der Apsis? Sie hat eine Höhe, die nur zu dem erhöhten
Chorraum paßt, sie läuft innen unmittelbar gegen die Fortsetzung der spätgotischen
Gewölbekappe an. Daß sie erst im 15. Jahrhundert entstand, ist ausgeschlossen.
Wir müssen annehmen, daß mit der Erhöhung des Chorraumes zugleich die schon
vorhandene Apsis erhöht wurde, und zwar unter Verwendung und Ergänzung
der frühgotischen Fensterteile. Tatsächlich zeigt der obere Abschluß der Apsis
sowohl im Innern wie im Äußern Unregelmäßigkeiten, die sich nur durch nach-
trägliche Änderungen erklären lassen.
Aus- Der Altar ist ein hölzerner Tisch. Stufen vorn und hinten. Orgel 19. Jhdt.,
stattung Kanzel 17. Jhdt., achteckig mit Ecksäulchen, dazwischen reiche Füllungen. Sie
ruht auf einer Holzstütze mit 4 geschweiften Bügen.
Altargeräte Kelch, silbern, vergoldet. H. 20,5 cm, Dm. 14,5 cm. Runder Fuß und Schaft.
Auf dem Fuß Sechspaß mit eingeritzten Kielbögen. Zwei Schilde aufgelegt:
1. In Silber eine goldgekrönte, schwarzgekleidete Mohrin mit offenen Haaren,
in der Linken eine Bischofsmütze haltend: Grafen von Kirchberg. 2. Wertheim-
Breuberg, geviert. Die Schilde beziehen sich auf Eberhard Graf von Kirchberg,
1450 vermählt mit Gräfin Kunigunde von Wertheim. (Hess. Staatsarchiv).
Die 6 Rauten des Knaufes sind ihres Emailschmuckes beraubt.
Zu dem Kelch eine Patene.
3 Weinkannen: Zinn, H. 37 cm, Dm. Ih. cm.
1 Weinkanne. Messing, H. 31,5 cm, Dm. 15,5 cm. Als Deckelknopf Eicheln.
Abb. 247. Glockeninschrift.