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Rodheim
Kapelle in Steinheim gezählt. Außerdem wird als hierhergehörig die Kirche in
Heuchelheim (Huchelnheim), die aber abgetrennt sei und von einem besonderen
Pleban versehen werde, bezeichnet. Nach Diehl!), der aus den Akten des Ober-
konsistoriums schöpft, war die Kirche zu Rodheim dem hl. Alban geweiht, ihre
Kollatur stand schon vor der Reformation den Löw zu Steinfurth zu, die sie
heute noch ausüben.
Grundherr des Ortes war das Kloster Fulda, von dem die Ziegenhainer
Grafen auch ihre Güter in Rodheim zu Lehen trugen. Aber auch das Erzbistum
Mainz hatte Besitzungen in Rodheim, Erzbischof Gerhard kam 1253 dem Streben
der Grafen, ihren Besitz zu erweitern, durch die Belehnung mit einer Hube ent-
gegen?). Der Tochter Luckarde des Grafen Engelbrecht von Ziegenhain wurden
1311, als sie ihren Vetter Johann von Ziegenhain heiratete, von den Eltern unter
anderen Teilen der Brautgabe Gülten zu R. angewiesen. Ulrich von Minzenberg
faßte 1232 Fuß in Rodheim, indem er seinem Lehensmann Friedrich von Reichels-
heim den Tausch seines Mansus in Sterrenbach mit dem des Ritters Heinrich
von Wickstadt in R., der 20 Schilling erbrachte, gestattete?). Schließlich schenkte
1317 der bekannte Friedberger Bürger Angelus von Sassen, damals Mönch in
Arnsburg, diesem Kloster seine gewiß nicht unbedeutenden Güter in R., deren
Erträge zur Abhaltung von Anniversarien verwendet werden sollten®).
Umgeben war das Dorf mit Haingräben, Dieffenbach fand noch die „Hain-
gärten“ vor?). B:
Kirche und ummauerter Kirchhof liegen auf hoher Basaltkuppe — burgartig.
Im Süden der Kuppe der Ort. Er war wie alle anderen Orte Oberhessens mit
Haingräben umgeben.
Die Kirche des Mittelalters war dem hl. Alban geweiht. Ihr Schiff wurde
1775 abgebrochen. Der Turm — spätgotisch — blieb stehen. Die jetzige Kirche
ist annähernd geostet, der Turm — also auch der Altarraum — liegt nach OSO.
Das mittelalterliche Schiff, dessen Chor im unteren Turmraum lag, stand recht-
winklig zum jetzigen Schiff nach Süden zu, der Chor lag also im Norden des
ehemaligen Schiffes. Alter Chorraum im Turm, sehr klein: 2,85 m breit, 2,65 m
tief. Zur Tiefe trat noch die Mauerstärke des Triumphbogens von 1,70 m hinzu.
Der Fußboden jetzt stark aufgehöht. Triumphbogen gedrückt rundbogig ohne
Profil. Kreuzgewölbe auf gekehlten Rippen, die ohne Konsolen aus den Ecken
herauswachsen. Auf dem runden Schlußstein Tartschen-Schild mit Lammgottes,
das ein Kleeblatt im Maul trägt. Fenster rundbogig mit Nasen — Kehlprofil —
in spitzbogigen Nischen, ursprünglich an allen drei, früher freien Seiten. Das linke
(nach dem jetzigen Schiff zu) wegen der benachbarten Abstellnische nach N hin
') Hassia sacra T, 334. V, 340. Daselbst auch Nachrichten über bauliche Veränderungen.
2) Wenck, II UB 177 Note.
®) AUB 19.
0) AUB 475.
SFATCHIV V NEEXIL, 71.
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Befesti-
gung
Kirche
Turm