Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

  
   
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Schiffenberg 
8. Persönliches Siegel des Nonnenstiftspropstes Gernand von 
Buseck. Spitzoval, 28/45 mm. Umschrift: 
@ - G(ER)URUDI - P(RE)P(OSDTI - S(CAN)O(T)L(IM)O(N)L(A)LIV(M) - 
IM - AAhRVFFIMB(VR)G 
Im Felde zwischen Rankenwerk der Widderkopf des Wappens. S. Grabstein S. 383. 
Vorkommen 1335—1337. 
9. Persönliches Siegel des Nonnenstiftspropstes Gilbert. Spitzoval, 
25/37 mm. Umschrift: 
S. GILBERTI - P(RE)POSITI IN QELLA + 
Im Feld die hl. Katharina mit Rad und Schwert!). Vorkommen 1356—1358. 
10. Siegel der Meisterin (Vorsteherin) des Nonnenklosters. Rund, 
Dm. 27 mm. Umschrift: 
S’ DAGISTRA - I - SAIFFEBVRG 
Im Feld Maria mit dem Kind, stehend innerhalb eines im Kielbogen (mit Nasen) 
geschlossenen Rahmens. Vorkommen 1370—1371 und 14482), 
Der Schiffenberg bildet den äußersten Punkt eines Höhenzuges, der aus Lage 
den Vorhöhen des Vogelsberges heraus in der Richtung Südost-Nordwest gegen 
das Lahnknie hin sich erstreckt. Der Schiffenberg südöstlich des Lahnknies 
entspricht den Bergkegeln im inneren — nordwestlichen — Winkel des Knies, 
auf denen die Burgen Vetzberg und Gleiberg stehen. 
Im Westen, an seiner höchsten Stelle, bildet der Berg eine eirunde Platte, 
deren Ränder nach Norden, Westen und Süden steil abfallen, während sie nach 
Osten zu in flachem Sattel Verbindung mit dem übrigen Höhenzug hält. 
Die Hessische Domäne Schiffenberg, 1129 als Augustinerchorherrenstift 
gegründet, seit 1323 Deutschordenskommende, seit 1809 Domäne, bildet im All- 
gemeinen ein längliches, von Osten nach Westen sich erstreckendes und dem 
Gelände angepaßtes Trapez. In der Mitte der Nordseite liegt die Kirche, das einzige 
Gebäude, das noch aus der Klosterzeit erhalten geblieben ist. Nur das Pförtchen 
der Südseite geht noch in jene frühe Zeit zurück. Nach einem Bild von C.M. 
Pronner (1754)?) lag hier außerhalb der Mauer die Begräbnisstätte. 
An der Südseite der Kirche lag im Mittelalter der Kreuzgang. ‚In ambitu 
prope ecclesiam‘ heißt es in einer Urkunde des 15. Jhdts., die sich im Staatsarchiv 
zu Darmstadt befindet (Kalbfuß, Mitt. d. oberhess. Gesch. V. 1912, Bd. XX). Der 
') Im Kloster Cella befand sich 1381 ein Katharinenaltar, dessen Kaplan ein Gilbracht von Gießen 
war. Hier wird der Name Cella gebraucht, wo es sich um ein persönliches Siegel handelt. Der Frauenkonvent 
nennt sich sonst stets „in Schiffenberg“. 
®) Also noch um 1370, zu einer Zeit, wo auf dem Schiffenberg schon längst keine Augustiner mehr 
saßen, nannte sich der Augustinerinnenkonvent von Celle „in Schiffenberg‘“. Und auch 1440 wird noch 
eine soror Elizabet de Schiffenburg erwähnt (Kalbfuß 1919, S. 51). 
®) Heimat im Bild, 1930, S. 106. 
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