Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

   
Steinheim 
STEINHEIM 
Filialdorf s.s.ö. Hungen. 
Auf dem Vogelsberg (Schotten) kommt über Langd im Bachgraben—Horloff- 
tal eine alte Straße, die bei Trais-Horloff in die Wetterau tritt. Die Straße geht 
zum Teil durch Steinheimer Gemarkung. — Auf dem Wingertsberg über der 
Neumühle ist ein Rest des Pfahlgrabens als schwacher Wall erhalten. EB: 
Der Name des Dorfes ist uns zuerst fast ausschließlich als Herkunftsbezeich- 
nung von Personen in der Schreibform Steinheim (1284), Steynheim und Steyn- 
heym (14. Jahrh.) überliefert. Eine sehr angesehene Familie, die sich nach dem 
Ort nannte, ist von 1284—1370 in Münzenberg bezeugt, wo mehrere ihrer Mit- 
glieder in drei Generationen Schöffen waren!). 
Das Alter Steinheims darf wie das Rodheims in die Zeit der Eroberung der 
Wetterau durch die Franken gesetzt werden?). 
Nach Herrschaft, Gericht und Kirche folgt das Dorf seinem Pfarr- und 
Gerichtsort Rodheim?). E. 
Das Dorf war mit einem doppelten Haingraben umgeben, dessen letzte 
Spuren 1922 bei der Feldbereinigung verschwunden sind. 
Turm spätgotisch. Anstelle eines älteren Schiffes ein kleiner Fachwerkbau 
des 17. Jhdts. Der Turm im Osten enthält im Erdgeschoß den Chor der Kirche. 
Kreuzgewölbe auf gekehlten Rippen, die ohne Konsolen ansetzen. Der Schlußstein 
(Rippenprofil) ist mit runder Scheibe belegt. Triumphbogen rund, auffallend eng, 
  
Abb. 310. Kirche. Grundriß. 
2,20 im Lichten; die seitlichen Pfeiler treten an jeder Seite 1,10 m vor. Nord- 
und Südfenster spitzbogig mit Nasen. Ostfenster ebenfalls spitzbogig mit Nasen; 
ohne Zusammenhang mit dieser Nasenbildung ist hier der untere Teil des Fensters 
zweigeteilt, jeder Teil rundbogig geschlossen und mit Nasen kleineren Maßstabs 
N) AUB 197. 253— 1014. 1023. — Wyß II, 90. 569. 730. III, 1398. 1403. 
?) Vgl. bei Rodheim. 
®) In „Heimat im Bild‘ 1926 S. 73ff. hat Hugo Fried. Heymann in einem vortrefflichen Aufsatz 
über „Alt-Steinheim‘‘ gezeigt, was von einem Kenner aus Orts- und Pfarrarchiven für die Ortsgeschichte 
herausgeholt werden kann. Statt jeder weiteren Ausführung sei auf diese Arbeit verwiesen. — Vgl.a. 
die nicht uninteressanten Ausführungen von Wilhelm Kellner, Hungen und Umgegend, in Wetterauer 
Nachrichten, Hungen 1880, Nr. 10. 
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
   
    
    
   
   
   
     
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
Befesti- 
gung 
Kirche 
  
	        
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