62 Großen-Linden
Augenschein. Unmittelbar neben dem linken Triumphbogenpfeiler lief ein senk-
rechter Riß, der deutlich zeigte, daß die Pfeilerecke nachträglich fast ohne Verband
an vorhandenes Mauerwerk angesetzt war.
Wie der Unterbau des Vierungsturmes, so steht selbstverständlich auch sein
oberer, freistehender Teil in der Achse des Apsisfundaments, nicht in der Achse
der heutigen Triumphbögen. Abb. 34, oben.
Die Außenmauern, die beide bis 1907 noch standen und von denen die
nördliche das kleine romanische Fenster besaß, liegen annähernd symmetrisch zur
Achse der gegenwärtigen Vierung, jedenfalls nicht symmetrisch zur Apsisachse.
Man erkennt dies in der Aufnahme des Inneren von 1907 ohne weiteres. Abb. 47.
Ferner macht sich die Achse nverschiebung bemerkbar in der Ab-
messung der Querarme. Die Länge der Ostmauer des nördlichen Querarmes
beträgt 6,23 m, die der Ostmauer des südlichen Querarmes (in Geländehöhe)
6,60 m. Abb. 491. Wenn wir zu diesem letzteren Maße noch die von dem Anbau a
(Abb. 48) zurückgebliebene Verdickung der südlichen Chormauer mit rund 20 cm
hinzunehmen, so ergibt sich ein Maß von rund 6,80 m. Heute noch tritt das Schwan-
ken zwischen den beiden um rund 30 cm verschobenen Achsen in Erscheinung
durch den wagrechten Absatz, den die südliche Querhausmauer in Höhe von etwa
Abb. 46. Kirche. Inneres vor 1907.