Full text: Südlicher Teil ohne Arnsburg ([C, 3], Band 3)

   
Großen-Linden 
beseitigt, mit ihr sind auch die Wendeltreppen gefallen. Und es ist vielleicht kein 
Zufall, daß wir um diese Zeit zuerst von einem Pfarrer hören, der hier sein Amt 
versah: Gozwinus plebanus de Linden, 1235—1246 (Hepding, Mitt. d. o. h. Gesch. 
Y. 1905). 
Der Hauptaltar war nach einer Urkunde von 1407 dem hl. Petrus geweiht. Aus- 
1407 stiftete der Altarist Heinrich Larer dafür einen Altarschrein. Im Hessen- stattung 
Darmstädtischen Staats- und Adreßkalender von 1789 ist der Altar folgender- Frühere 
maßen beschrieben: „Auf diesem von Mauerwerk errichtet(en) und mit einer Sand- a 
steinplatte überlegtem Altar stehet ein in mehrere Gefache eingetheilter und mit 
stark verguldeten Statuen, die sich theils auf biblische Geschichten, theils auf 
Päbstische Legenden beziehen, angefüllter Kasten, der zu seiner Zeit seinen Wert 
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gehabt haben mag.“ Von diesem Altarschrein werden die zwei 63 cm hohen Ho1z- Holzfiguren 
figuren stammen, die jetzt im Schiff zu beiden Seiten des Triumphbogens auf- 
gestellt sind: ein SANCT WENZLAVS mit Schild (die Lanze fehlt) und ein 
Heiliger mit Buch (St. Bonifatius ?). Ferner zwei Ölgemälde, jetzt im Chor, ohne Ölgemälde 
Rahmen 0,95 m breit, 1,90 m hoch. Rahmen 0,08 m breit. Anbetung der hl. drei 
Könige und Anbetung des Kindes durch Maria und Joseph. 
Außerdem besaß die Kirche einen Altar der hl. Margarete. Er ist 1594 
bezeugt. 
Nach Pfarrer Hoffmann stand der Altar St. Petri „im hinteren Chor‘, der 
Margaretenaltar „am Eingang vom Turm im Schiffe‘, also wohl als Laienaltar 
vor der Vierung. Im südlichen Querhaus stand in einer Nische der Ostwand ein 
Altar Petri et Pauli, wie die 1907 freigelegte Inschrift in gotischen Majuskeln 
bezeugt. S. S. 49. Die Nische, oben rundbogig geschlossen, im Grundriß viereckig, 
beginnt 0,95 m über Fußboden, ist 1,75 m breit, 1,03 m tief und 1,55 m im Scheitel 
hoch. Die im Osten der Kirche als Tischplatte lagernde Altarplatte aus Lungstein, 
noch mit fünf Weihekreuzen versehen, paßt nach ihrem Längenmaß (1,70 m) in 
die Nische. Sie ist an den Schmalseiten und hinten glatt abgeschnitten, vorn hat 
sie eine Kehle. 
  
0,80 
Der jetzige Altar besteht aus schwarzem, weiß geädertem Lahnmarmor. Jetziger 
Auf der Rückseite Wappen des Stifters, Freiherrn von Fabrice'), mit der Jahres- Altar 
zahl 1741. Auf dem Altar hölzerner Kruzifix. Christuskörper Ende 15. Jhdts. 
Fuß neu. 
Taufstein in der Kirche, nach der Pfarrchronik von 1765, aus demselben Taufsteine 
Stein wie der Altar und von demselben Stifter. Muschelbecken, auf schwerem, 
vierseitigem, geschweiftem Fuß. Ein romanisches Taufbecken aus Lungstein 
!) „Ober- und Landshauptmann in Hannover‘. Die v. Fabrice besaßen das „ansehnliche ehemals 
Schlaunische Guth samt Haus“ in Großenlinden. 
  
  
  
   
   
   
     
  
   
    
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
   
   
  
    
    
   
   
  
  
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