Full text: Lehrbuch des Elektromagnetismus

   
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Frage 27. Welche besonderen Er- 
scheinungen wurden bei der elektro- 
magnetischen Rotation des Queck- 
silbers beobachtet? 
Erkl. 45. Das nebenstehend unter 2). er- 
wähnte allmäliche Aufhören der elektromagne- 
tischen Rotation des Quecksilbers ist jedenfalls 
nicht durch eine Wirkung des hindurchgeleite- 
ten elektrischen Stroms bedingt, sondern wahr- 
scheinlich durch die Bildung einer Oxydul- oder 
Oxydschicht auf der Oberfläche des Quecksilbers, 
welche zähe ist und welche man nicht wahr- 
nehmen kann (s. Erkl. 46). 
Erkl. 46. Aehnliche Erscheinungen, wie die 
nebenstehend unter 2). erwähnten, sind noch 
die folgenden: 
1). Ist das Quecksilber mit einer Schicht von 
ausgekochtem Wasser, lufthaltigem Wasser, 
Mandelöl, Terpentinöl, Schwefelkohlenstoff, 
Aether oder Alkohol bedeckt, so findet keine 
elektromagnetische Rotation statt. 
2). Ist das Quecksilber mit Wasser bedeckt, 
welches Spuren von Säure oder Salz enthält, 
so ‚tritt die elektromagnetische Rotation ein, 
enthält das Wasser Ammoniak, so dauert die 
Rotation eine kurze Zeit an. 
3). Die Dämpfe von Terpentinöl, Alkohol, 
Schwefelkohlenstoff oder Wasser und Kohlen- 
säuregas oder Wasserstoffgas üben keinen Ein- 
fluss auf die Rotation. 
4). Wird die Quecksilberschale mit einer Glas- 
platte bedeckt und in den Raum über dem Queck- 
silber Ammoniakdampf oder Phosphordampf oder 
Schwefelätherdampf eingeleitet, so hört die Ro- 
tation sehr bald auf. 
5). Wird Quecksilber, welches seine Rotations- 
fähigkeit in der Luft, in Ammoniakgas, Phos- 
phordampf oder Schwefelätherdampf verloren 
hatte, unter Dampf von Salzsäure, Salpeter- 
säure oder Essigsäure gebracht, so erlangt er 
die Rotationsfähigkeit wieder. 
   
    
  
  
    
    
    
    
   
    
    
  
   
    
     
     
   
    
    
   
  
    
    
   
   
   
   
    
  
Ueber die elektromagnetischen Rotationen stromdurchflossener flüssiger Leiter. 19 
Antwort. Bei der elektromagne- 
tischen Rotation des Quecksilbers 
wurden folgende besondere Erscheinungen 
beobachtet: 
1). Taucht man bei dem in voriger 
Antwort beschriebenen Experiment den 
einen Poldraht in die Mitte, den andern 
Poldraht dicht an dem Rand der Schale 
in das Quecksilber nur sehr wenig ein, 
so ist die Rotation des Quecksilbers um 
den in der Mitte eingetauchten Draht 
stärker, wie diejenige um den am Rand 
eingetauchten Draht. Dabei vertieft sich 
infolge der Rotation das Quecksilber in 
der Mitte so weit, dass die Berührung 
desselben mit dem Draht, mithin auch 
der elektrische Strom unterbrochen wird. 
Nunmehr nimmt die Geschwindigkeit der 
Rotation soweit ab, dass das Quecksilber 
in der Mitte wieder steigt, bis es den 
Draht wieder berührt, wodurch der Strom- 
kreis wieder geschlossen wird, und die 
Rotation von neuem beginnt u. s. f. 
2). Taucht man die Drähte tiefer ein, 
so wächst die Rotation einige Zeit, wird 
dann allmählich langsamer, und besteht 
zuletzt nur noch unter der Oberfläche 
des Quecksilbers, während sie an der 
Oberfläche aufhört. Giesst man das Queck- 
silber dann aus der Schale, schüttelt es 
kräftig und giesst es wieder in die Schale, 
so kann man wiederum eine Zeit lang 
dasselbe in elektromagnetische Rotation 
versetzen (s. Erkl. 45 und 46). 
  
Frage 28. Wie kann man Flüssig- 
keiten, welche von einem elektrischen 
Strom durchflossen werden, in elektro- 
magnetische Rotation versetzen ? 
Erkl. 47. Das nebenstehend unter 1). beschrie- 
bene Experiment ist von Ritchie angegeben. 
Erkl. 48. Die Rotation der Flüssigkeit bei 
dem nebenstehend unter 1). beschriebenen Ex- 
periment kann man deutlicher sichtbar machen, 
wenn man in dem Mittelpunkt der Rinne A, 
s. Fig. 20, auf den eingeschobenen Magnetpol 
ein Quecksilbernäpfchen stellt, und in dasselbe 
Antwort. Auch Flüssigkeiten sind 
fähig, elektromagnetisch zu rotieren. 
Diese Rotationen kann man mittels fol- 
gender Apparate zeigen: 
1). Eine kreisförmige Rinne A von 
Holz oder Glas, s. die Querschnitt-Fig. 20, 
ist über den einen Pol eines vertikal 
stehenden Magnets aufgeschoben. Auf 
dem Boden der Rinne liegt ein Kupfer- 
ring B, und oben am Rand der Rinne 
ist ein zweiter Kupferring © befestigt. 
Füllt man die Rinne mit verdünnter 
Schwefelsäure so hoch an, dass der Ring 
  
  
   
  
   
   
   
     
   
   
    
   
   
     
   
	        
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