Full text: Lehrbuch des Elektromagnetismus

einen f} förmigen möglichst leichten Bügel mit 
einer Spitze einhängt, dessen in die Flüssigkeit 
der Rinne eintauchende Enden je einen kleinen 
Flügel tragen. Die rotierende Flüssigkeit treibt 
alsdann die Flügel und diese den Draht mit 
sich im Kreise herum. 
  
Erkl. 49. Ein Elektromagnet wirkt in glei- 
cher Weise wie ein Magnet. Ausführliches über 
die Elektromagnete findet man in einem späte- 
ren Abschnitt. 
  
Erkl. 50. Der nebenstehend unter 2). be- 
schriebene Glascylinder ist ein Wasservolta- 
meter. Die beiden aus dessen Boden hinein- 
ragenden Drahtenden sind die Elektroden des 
Voltameters. Wird das Voltameter in den 
Stromkreis einer galvanischen Säule eingeschal- 
tet, so wird das Wasser der in demselben be- 
findlichen verdünnten Schwefelsäure in seine 
Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zersetzt, 
welche in den Elektroden als Gasblasen auf- 
steigen. (Siehe im Lehrb. d. Kontaktelektricität 
über das Wasservoltameter Antw. a. Fr. 157—163 
und über die galvanischeWasserzersetzung Antw. 
a. Fr. 275—276.) 
20 Ueber die Rotation eines stromdurchflossenen Leiters unter d. Einfluss d. Erdmagnetismus. 
C in diese Flüssigkeit eintaucht, und 
verbindet man B mit dem einen, C mit 
dem andern Pol einer galvanischen Säule, 
so dass der elektrische Strom der Säule 
von B durch die Flüssigkeit nach C 
fliesst, so rotiert die Flüssigkeit und 
zwar, wenn der elektrische Strom von 
B nach C fliesst, und der zwischen der 
Rinne befindliche Pol des Magnets der 
Südpol ist, in gleichem Sinn, wie der 
Zeiger einer Uhr (s. Erkl. 47 und 48). 
2). In den Boden eines mit verdünn- 
ter Schwefelsäure gefüllten Glascylinders 
sind zwei Platindrähte eingeschmolzen; 
die aus dem Boden herausgehenden Enden 
dieser Drähte werden mit den Polen 
einer galvanischen Säule verbunden, und 
der Glascylinder in der Weise zwischen 
die Pole eines starken Elektromagnets 
(s. Erkl. 49) gebracht, dass die in dem 
Cylinder befindlichen kurzen Drahtenden 
mit den Magnetpolen in einer und der- 
selben Ebene liegen. Dabei rotieren 
die Flüssigkeiten und die von den Draht- 
enden aufsteigenden Gasbläschen (siehe 
Erkl. 50). 
3). Auf eine hölzerne, gut gefirnisste 
Scheibe, s. Fig. 21, werden nach Poggendorff 
zwei Kupferblechringe von verschiedenem 
Durchmesser konzentrisch aufgekittet, so 
dass das Ganze ein ringförmiges Gefäss 
bildet. Dasselbe wird mit irgend einer 
leitenden Flüssigkeit, z. B. Kupfervitriol 
oder Quecksilber gefüllt und die beiden 
Ringe mit den Polen einer galvanischen 
Säule verbunden. Nähert man diesem 
Gefäss von unten einen vertikalen Mag- 
net, so beginnt die Flüssigkeit zu ro- 
tieren, wird der Magnet allmählich durch 
die Oeffnung des Gefässes in die Höhe 
geschoben, so wechselt die Richtung der 
Rotation zweimal; wenn der untere Pol 
sich über dem Gefäss befindet, ist sie 
demnach die gleiche, wie vorher, als der 
obere Pol sich unter demselben befand. 
  
    
   
   
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
   
    
   
   
   
  
   
   
   
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