Full text: Lehrbuch des Elektromagnetismus

28 Ueber die Wechselwirkungen zwischen elektrischen Strömen und Magneten. 
Erkl. 52. Ersetzt man bei dem in Fig. 22 
dargestellten Apparat einen der beiden Magnete 
durch ein Gegengewicht, so findet die Rotation 
ebenfalls statt, jedoch ist dieselbe dann lang- 
samer. Stellt man die ungleichnamigen Pole 
der Magnete einander gegenüber, so sind die 
Wirkungen auf die beiden Magnete entgegen- 
gesetzt, sie heben sich auf, wenn beide Magnete 
gleich stark sind. 
Figur 23. 
  
Erkl. 53. Bei. der nebenstehend unter 2). 
beschriebenen Rotation kann man die Richtung 
bestimmen, wie folgt: 
Denkt man sich den Magnet durch elektri- 
sche Ströme, welche ihn umkreisen, ersetzt, 
welche nach Antw. a. Frage 17, wenn der obere 
Pol des Magnets der Nordpol ist, von oben ge- 
sehen umgekehrt kreisen wie die Zeiger einer 
Uhr, und fliesst der elektrische Strom durch den 
Draht B in das Quecksilber ein, dann wird 
der Magnet nach den im Lehrb. der Elektro- 
dynamik in Antw. a. Fragen 5 u. 15 erörterten 
Grundsätzen von den elektrischen Stromteilen, 
welche von B (siehe die Oberansicht in Fig. 24) 
durch das Quecksilber nach dem Kupferring 
fliessen, angezogen bezw. abgestossen, je nach- 
dem die Stromteile mit dem benachbarten Strom- 
teil am Nordpol gleichgerichtet oder entgegen- 
gesetzt gerichtet sind. Da nun von B aus 
gesehen die Stromteile links vom Nordpol 
entgegengesetzt fliessen, die Stromteile rechts 
in gleicher Richtung fliessen wie der Strom am 
Nordpol N des Magnets, so muss der Magnet 
in der Richtung eines Uhrzeigers um den Draht 
B rotieren. 
Frage 31. Wie kann man einen 
Magnetstab unter dem Einfluss eines 
stromdurchflossenen Leiters um seine 
eigene Längsachse rotieren lassen ? 
nach B, durch den eintauchenden Draht 
nach D, durch A nach E, und die bei- 
den Magnete rotieren um ihre Achse. 
Sind N, N, die Nordpole der Magnete, 
S, 5, die Südpole, und tritt der elek- 
trische Strom bei # ein, so rotieren die 
beiden Magnete in gleichem Sinn wie 
die Zeiger einer Uhr (s. Erkl. 52). 
2). In einem mit Quecksilber gefüllten 
(Gefäss, s. Fig. 23, schwimmt in verti- 
kaler Stellung ein Magnetstab NS, wel- 
cher an seinem unteren Ende mit einem 
Platingewicht beschwert ist. Am oberen 
Rand im Innern des Gefässes ist ein 
Kupferring C befestigt, welcher in das 
Quecksilber eintaucht. Verbindet man 
den Kupferring C mit dem einen Pol- 
draht A einer galvanischen Säule, und 
taucht man den andern Poldraht B die- 
ser Säule in die Mitte des Gefässes ein, 
so rotiert der Magnet um diesen Pol- 
draht. Ist z. B. der obere Pol des Mag- 
nets der Nordpol, und tritt der elektri- 
sche Strom durch den Draht B in das 
Quecksilber ein, so rotiert der Magnet 
im gleichen Sinn, wie die Zeiger einer 
Uhr (s. Erkl. 53). 
Figur 24. 
  
/ 
Antwort. Um einen Magnetstab unter 
dem Einfluss eines stromdurchflossenen 
Leiters um seine eigene Längsachse ro- 
tieren zu lassen, kann man sich folgen- 
der Apparate bedienen (s. Erkl. 54): 
       
   
    
  
    
   
     
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
  
    
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