Full text: Lehrbuch des Elektromagnetismus

24 Ueber die elektromagnetischen Rotationen stromdurchflossener fester Leiter. 
E. Ueber das magnetische Verhalten des galvanischen Lichtbogens. 
Frage 32. Welches sind im allge- 
meinen die Beziehungen zwischen dem 
galvanischen Lichtbogen und Masg- 
neten? 
Erkl. 55. Unter dem galvanischenLicht- 
bogen versteht man eine dauernde Lichterschei- 
nung in der Oefinungsstelle eines Stromkreises. 
Man sehe über den Lichtbogen im Lehrb. der 
Kontaktelektrieität Antw. auf Frage 255—270. 
Erkl. 56. Auch die unter Lichterscheinung 
stattfindenden elektrischen Entladungen in ver- 
dünnten Gasen werden von Magneten abgelenkt 
und unter geeigneten Umständen in scheinbare 
Rotation versetzt. Das magnetische Verhalten 
dieser elektrischen Entladungen ist in dem 
Lehrb. der Induktionselektrieität beschrieben. 
Frage 33. In welcher Weise wird 
der Lichtbogen durch einen Magnet ab- 
gelenkt? 
Figur 27. 
  
der Magnet in Bezug 
auf den Lichtbogen 
Nördlich gestellt 
der Nordpol des Magnets 
Süd gerichtet 
Antwort. Ein galvanischer Licht- 
bogen (8. Erkl. 55) verhält sich im all- 
gemeinen wie ein stromdurchflossener 
Leiter. Seine Beziehungen zu Magne- 
ten sind daher den Beziehungen zwi- 
schen stromdurchflossenen Leitern und 
Magneten analog: 
1). Wird der Lichtbogen durch einen 
Magnet in eine bestimmte Lage abgelenkt, 
2). kann ein Lichtbogen durch einen 
Magnet in Rotation versetzt werden, 
3). übt der Erdmagnetismus auf die 
Stellung des Lichtbogens einen analogen 
Einfluss aus, wie auf einen beweglichen 
bezw. drehbaren stromdurchflossenen Lei- 
ter (s. Erkl.'56). 
Antwort. Nähert man einem Licht- 
bogen einen Magnet, so wird er, je nach 
der gegenseitigen Stellung des Magnets 
zu dem Lichtbogen und je nachdem der 
Nordpol oder der Südpol des Magnets 
ihm am nächsten liegt, in verschiedener 
Weise abgelenkt. Stehen z. B. die 
Elektroden des Lichtbogens horizontal 
in der Richtung von Ost nach West, 
und zwar so, dass der elektrische Strom 
in dem Lichtbogen von Ost nach West 
fliesst, und ist ferner 
so wird der Lichtbogen 
nach nach 
Süd abgelenkt 
Südlich . Oben „ Süd i 
Oberhalb „ Nord. ., Etwas nach Süd „ 
Nördlich = Unten „ Nord 
er} Mn» Tan u. etwas nach 
Unterhalb „ Nerd .°, Nord ee 
Südlich 5 
Unten ; Nord 5 u,stärker nach 
oben gewölbt. 
n (73 a u. nach unten 
Oberhalb Süd s Nord ehe 
Nördlich a Open: -, Süd u. wenig nach 
Erkl. 57. Unter der „Wölbung* des Licht- 
bogens versteht man eine seitliche Ausbiegung 
desselben, wie dieselbe in Fig. 27 dargestellt 
ist. Diese Wölbung bleibt, wenn dem Licht- 
bogen kein Magnet genähert wird, nicht auf 
ein und derselben Stelle. 
” unt. gewölbt. 
(siehe Erkl. 57) 
      
   
   
    
   
   
    
    
    
   
   
    
    
    
    
    
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
     
    
   
    
    
     
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