92 Ueber die Elektromagnete.
welcher -die gleiche Stromstärke herrscht, in
diesem Eisenstab hervorbringt, namentlich bei
Eisenspiralen, welche aus mehreren Lagen
Draht gebildet sind. Dies steht mit dem neben-
stehend erwähnten Satz jedoch nicht im Wider-
spruch, weil die Eisenspirale durch den hin-
durchgeleiteten elektrischen Strom selbst mag-
netisch wird, wodurch sich die Einwirkung auf
den Eisenstab verändert.
Frage 79. Welchen Einfluss übt die
Dicke des Drahts der Magnetisierungs-
spirale auf die Polstärke aus?
Erkl. 125. Würde bei dem nebenstehend
beschriebenen Experiment der dickere Spiral-
draht eine Wirkung ausüben, welche von der
des dünneren verschieden ist, so müsste der
Eisenkern dieses Elektromagnets magnetisch
werden. Da beide Drähte gleich viele Win-
dungen besitzen und in beiden die gleiche
Stromstärke herrscht, so könnte diese Ver-
schiedenheit der Wirkung nur durch die Ver-
schiedenheit der Dicke beider Drähte hervor-
gebracht sein (s. Erkl. 126).
Erkl. 126. Ersetzt man die Drahtwindungen
einer Magnetisierungsspirale durch die gleiche
Anzahl Drahtwindungen von grösserem bezw.
kleinerem Durchmesser und aus dem gleichen
Metall, so nimmt der Leitungswiderstand der
Spirale ab bezw. zu, und hierdurch ist eine
entsprechende Vergrösserung bezw. Verkleine-
rung der Stromstärke in dem magnetisierenden
Stromkreis, also auch in der Spirale bedingt.
Um die Stromstärke unverändert zu erhalten,
muss man daher in dem Stromkreis soviel
Widerstand hinzufügen bezw. entfernen, als
man aus der Spirale wegnimmt bezw. hinzufügt.
Antwort. Bei gleicher Stromstärke
und gleicher Anzahl Windungen der Mag-
netisierungsspirale ist die Dicke des
Drahts der Spirale ohne Einfluss auf
die Polstärke.
Dies kann’ man experimentell zeigen
wie folgt:
Man stellt eine Magnetisierungsspirale
aus zwei nebeneinander gewundenen um-
sponnenen (isolierten) Drähten aus be-
liebigem Metall, aber von verschiedenem
Durchmesser her, so dass beide Drähte
die gleiche Anzahl Windungen besitzen.
Alsdann verbindet män die beiden am
einen Ende der Spirale nebeneinander
liegenden Enden der Drähte und schal-
tet die beiden am andern Ende der
Spirale nebeneinander liegenden Enden
der Drähte in den Stromkreis einer gal-
vanischen Säule. Schiebt man nun in
diese stromdurchflossene Doppelspirale
einen Eisenkern, so wird derselbe nicht
magnetisiert, die beiden Spiralen üben
also genau den gleichen magnetisierenden
Einfluss aus; da jedoch der elektrische
Strom beide in entgegengesetztem Sinne
umkreist, so heben sich diese beiden Wir-
kungen gegenseitig auf (s. Erkl. 125).
Frage 80. Welche Beziehungen be-
stehen zwischen der Weite der Win-
dungen der Magnetisierungsspirale und
der Polstärke?
Erkl. 127. Nebenstehender Satz ist nicht
mehr streng gültig, wenn der Eisenkern des
Elektromagnets im Verhältnis zu seiner Länge
sehr dick ist. Seine Länge sollte wenigstens
das doppelte seines Durchmessers betragen.
Antwort. Die magnetisierende Wir-
kung der Windungen einer Spirale findet
nicht nur in der Ebene dieser Windungen,
sondern auch in seitlichen Richtungen
statt. Eine dicht um den Eisenkern ge-
legte Windung wirkt stärker auf den
Kern, als eine in grösserem Kreis um
den Kern gelegte Windung; letztere
wirkt jedoch in seitlicher Richtung auf
eine grössere Fläche des Kerns.
Sind, s. Fig. 85, aa, und 5b, die
Querschnitte zweier Windungen von ver-
schiedenem Durchmesser, und ist cad
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