Verschiedene Dynastien — 3. bis 7. Jahrhundert
Dem Porträt eines
Vornehmen fügte er als
Hintergrund . hohe Berge
und tiefe Schluchten bei,
um ein Gleichnis des Cha-
rakters mit der Natur an-
| zudeuten.
| Es erscheint kaum
glaublich, daß ein Original
| dieses Meisters erhalten,
| daß eine bemalte Seiden-
rolle, wenn auch restau-
riert und später montiert,
' 1500 Jahre konserviert und
| daß ein solcher Schatz
nach Europa gelangt ist.
Trotzdem hat Binyon sicher
recht, wenn er die Bildrolle
Abb. 81 Toilette der Herrin vor Metallspiegel auf Lackgestell, mit (Abb. 80 — 84) in ıhrer
Lackkästen auf der Erde ; : =
(Vgl. Abb 80) meisterlichen Ausführung
Text s.S. «122 en a
De als Original anspricht oder
mindestens als alte Kopie
von so ausgezeichneten Qualitäten, daß sie ebenso wertvoll wie das Original ist.
Schon die kostbare Aufmachung, die Hunderte von Siegeln — darunter das eines
Staatsmannes aus dem 10. Jahrhundert, das des Kaisers Huitsung, eines berühmten
Kunstsammlers aus dem 12. Jahrhundert, und die auf einem Stück gelben Damasts
) angefügte lange Inschrift (S.110) des Kaisers Kienlung von 1746 —, ferner die unglaub-
lich mühselige Ausbesserung der brüchigen Seide, beweisen die ungewöhnliche Wert-
schätzung, die die-
ses Werk in seinem
Heimatlande ge-
nossen hat.
Der Anfang der
Rolle ist innen
mit einem zarten,
außen von einem
dunkleren, kost-
baren, klein ge-
musterten Brokat-
stofi bedeckt. Diese
Montur, die mo-
dern ist oder we-
nigstens aus den
letzten Jahrhun-
derten stammt,
gibt einen guten
Begriff, in wie raf-
finierter Weise die
Chinesen den Ge-
nuß der Besichti-
gung durch die Abb.82 König und Hofdame
(Vgl. Abb. 80)
Umrahmung zu Text s. 8.110 u. 122