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Freskomalerei — Rasse — Arisches Vorbild — Perücke 149
von den Chinesen „rote Teufel“ genannt werden. Daß arische Völkerschaften mit
blauen Augen und blonden Haaren zahlreich in Zentralasien angesiedelt waren, ist
literarisch bekannt; aber selbst wenn es nicht der Fall gewesen wäre, hätten Bilder
oder noch mehr Schilderungen von Reisenden auf die Phantasie der Maler einwirken
können. Ein blonder Germane mit im Winde flatternden, lang gelockten Haaren muß
dem schon seit Jahrtausenden stets nach der Mode frisierten Chinesen ungefähr ebenso
dämonisch erschienen sein, wie der Kopf auf der Tafel. Die in lohender Flammenform
aufsteigenden Haare finden sich auch in Schwarz gemalt und sind sehr häufig
(Abb. 109, 132) völlig glatt und geschlossen.
Es müssen daher andere Vorbilder gleich-
zeitig maßgebend gewesen sein.
Soweit ich bisher feststellen konnte,
sind mit dieser Perückenform meist —
mit wenigen Ausnahmen (Taf. I) — drei
andere Eigentümlichkeiten vereint: eine
stark akzentuierte Bewegung der Figur,
tanzend, trampelnd oder dem ähnlich,
ferner lebhaft geschwungene, flatternde
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Abb. 108 Zwei Dämonen mit Flammenhaaren, Kon- Abb.109 Kiosien (Tschitra), Freskomalerei, etwa 60 cm
turen hochrot, Freskenrest aus Tempel T, von hoch, vom Kuppeltempel im Dorfe Sengymauz bei
Idikutshari, Turfan, etwa 61 em hoch Idikutshari, Turfan
(Aus: Grünwedel, Bericht über Idikutshari, (Aus: Grünwedel, Berieht über Idikutshari, K. bayr.
K.bayr. Akademie d. Wissenschaften, 1906) Akademie der Wissenschaften, 1906)
Bänder oder Tücher und ein nackter Körper. Diese Eigenschaften sind dem bud-
dhistischen Geiste der sinnenden Versenkung in ruhiger Pose so wenig entsprechend,
daß die Übernahme der Form aus einer fremden Weltanschauung angenommen
werden muß. Wie in Gandhara Buddha aus der ruhigen Apollofigur entstanden ist,
so erscheint mir ein Zusammenhang zwischen den Tänzerinnen oder Bachantinnen
der Antike mit dieser tanzenden oder trampelnden Götterfigur zu bestehen. Auf
griechischen Skulpturen sehen wir in der Bewegung des teilweise nackten Körpers
beim Tanze die Gewänder flattern und die aufgelösten Haare nach oben fliegen. ')
1) z. B. auf einem Marmorrelief im Berliner Museum aus dem 5. Jahrhundert
v. Chr. Abgebildet in Münsterberg, Influences oceidentales dans l’art de l’Extr&me-
Orient. Revue des &tudes ethnographiques et sociologiques, 1909, Taf. XIX, Fig. 42.