Full text: Vorbuddhistische Zeit. Die hohe Kunst: Malerei und Bildhauerei (Band 1)

  
Verschiedene Dynastien — 3. bis 7. Jahrhundert 
  
  
bändern, Ohr- und Fingerringen aus Metall, 
Indien, mit schlanker Taille und hoher Haarfrisur. 
in dunkelblau und tiefpurpurrot, Knabe mit Fußring, anderer Knabe schw 
  
Abb. 110 Links: Mann in lehrender Pose mit erhobener rechter Hand, linke Hand hält Buch (Pothi) aus Bambusblättern. 
Mitte: Mann im Buch lesend. Rechts: Frau in Stellung einer griechischen Venus, mit rotgemalten Haar-, Hals- und Arm- 
vierfachem Beekenriemen mit Schellen oder Perlen, wie Tänzerinnen in 
Vorn: Viereckiges Wasserbassin mit Steineinfassung, mit Lotusblüten 
immend, davor gesatteltes scheckiges Pferd; 
Freskomalerei, etwa 45 cm hoch, aus Dandan-Uilig-Ruinen, Khotan, Ende 8. Jahrh. 
(Aus: Stein, Ancient Khotan) 
Text s. S. 151 
Auch ist es merkwürdig, daß der weibliche Körper (Abb. 109) so stark betont ist. 
Nehmen wir das Bild eines Engels zum Vergleich hinzu (Abb. 113), so sehen 
wir das ganz anders geartete, indische Vorbild, den schlanken, geschlechtslosen 
Körper, die aufgebundenen Haare und die bedeckten, steifen Beine. Nur die 
flatternden Stoffe sind auch für die indischen Engel ein maßgebendes Attribut. 
Aber es sind schmale Schleier, die, vom Körper und Kopf ausgehend, die fliegende 
Figur umrahmen und nicht Stoffe, die mit der Hand geschwungen werden. Diese 
flatternden, im starken Linienschwunge bewegten Gewebe sind auch in der alten 
Welt bekannt und finden sich bis ins Mittelalter hinein in Europa. Es ist eine 
antike Darstellung des fliegenden Himmelsbewohners. Allmählich wird es in China 
ein symbolisches Attribut der Götter, und auch ruhig stehende oder sitzende 
Götterfiguren werden von flatternden Gewändern umspielt (Abb. 114 und 133). 
Uns, die wir die Symbolik Ostasiens wenig verstehen und mit mikroskopischer 
Sorgfalt die wissenschaftliche Richtigkeit einer Darstellung selbst bei den Göttern 
  
    
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
 
	        
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