Full text: Vorbuddhistische Zeit. Die hohe Kunst: Malerei und Bildhauerei (Band 1)

    
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
     
   
      
  
    
Holzschnitzerei — Malerei — Götter — Älterer Typus 
Malerei 
In gleicher Weise wie bei der Bildhauerei hat bei der Malerei ein neuer Einfluß 
stattgefunden. Das buddhistische Pantheon wurde vergrößert, indem Götter 
fremder Religionen, die Hindugötter, Brahma und Putra und ursprüngliche Lokal- 
gottheiten aufgenommen wurden. Zugleich aber wurde eine Spezialisierung der 
einzelnen Handlungen der Götter, durch Beifügung von Symbolen oder durch 
Schaffung immer neuer Spezialtypen durchgeführt. Auch kam am Ende des 6. Jahr- 
hunderts die Darstellung der Schüler Buddhas, der Arhats (chinesisch: Lohans; 
japanisch: Rhakans) auf, die in der Sungzeit zu den beliebtesten Motiven gehörten. 
Viele der vorbuddhistischen Götter haben die ältere Darstellungsform mit 
der starken Betonung der Bewegung auch in ihrer buddhistischen Umwandlung 
beibehalten.Essind 
Nachbildungen von 
Gestalten aus jener 
naiven Zeit, als 
noch durch die Be- 
wegung, durch die 
kämpfende oder 
sonst sich betäti- 
gende Stellung die 
Bedeutung der 
Gottheit sachlich 
erzählt wurde. Da- 
mals war der Höhe- 
punkt der Kunst 
in der ruhigen, aus- 
drucksvollen Pose 
noch nicht erreicht. 
In diesem Sinne ist 
die Darstellung von 
Buddha, dem leh- 
renden Weisen oder 
dem grübelnden 
Weltentsager, in 
der heiligen Pose 
des Insichversenkt- 
seins sowohl in der 
Idee als in der Dar- 
stellung die letzte 
und höchste Stufe 
in der Entwicklung 
der Gottesdarstel- 
lung. 
Unser Bild (Abb. 
132) zeigt den älte- 
ren Typus, der im 
asiatischen Volke so 
weite Verbreitung 
und in Europa gar 
kein Verständnis 
  
Abb. 132 Trilokajit, einer der fünf großen buddhistischen Gottheiten, der Be- 
zwinger der drei Teufel, mit drei Köpfen, deren jeder auf der Stirn ein drittes 
Auge hat und Feuerflammen statt Haaren. Je drei Arme. — Rechts: mit Klingel, 
Bogen und Schwert. Links: mit Hellebarde, Bogen und Strick; die Hände der 
vierten Arme sind vor der Brust gefaltet in mystischer Fingerstellung. Linker 
Fuß steht auf dem Kopf eines Gottes als Personifikation der Sinnenlust, rechter 
Fuß tritt ein Weib als Personifikation der Dummheit. Lichtstrahlen als Gloriole; 
farbige Malerei, etwa 1,60 m hoch, im Kyowogokokuji-Tempel, Kyoto, Japan, zu- 
geschrieben Kobo Daishi (774—835), aber wahrscheinlich Kopie eines chinesischen 
Bildes aus der Tangzeit 
(Aus: Tajima, Selected relies of Japanese art, Bd. II) 
Text s. a. 8. 172 u. 173 
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.