Full text: Vorbuddhistische Zeit. Die hohe Kunst: Malerei und Bildhauerei (Band 1)

    
   
  
  
  
Abb. 143 Fasan auf Fels mit Baum. 
Teil eines sechsteiligen Wand- 
sehirmes mit fast gleichen Bildern, 
Malerei im K, Schatzhaus Shosoin, 
Nara, Japan, niedergelegt vom 
Kaiser Shomu, 724— 748 
(Aus: Toyei Shoku, Bd. I) 
Stoffe kennen lernen werden, von Einfluß. Eine 
gleich elegante Dekorationskunst werden wir 
später bei den Bronzespiegeln und Lackarbeiten 
aus dieser Zeit wiederfinden. !) 
In der Tangzeit begann die Kunst in eine 
nördliche und südliche Schule sich zu 
teilen. Die chinesischen Kritiker legen großen 
Wert auf diese Scheidung, aber für europäische 
Augen ist es oft schwierig, den Unterschied heraus- 
zufinden. Nur auf einzelnen Gebieten, besonders sei 
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
    
  
  
   
     
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
Stoffgebiete — Tsaopa — Hankan — Pferde — Verkürzung — Kunstgewerbe 183 
auch gar keinen Platz haben. Der Versuch einer der- 
artigen Darstellung ist interessant, aber die Aus- 
führung recht unbeholfen. 
Sind wir bei den Werken der hohen Kunst 
somit auf meist zweifelhafte Traditionen angewiesen, 
so sind uns im Kaiserlichen Schatzhause Shosoin zu 
Nara einige dekorative Werke des Kunstgewerbes 
erhalten, deren Echtheit seit dem Tage ihrer Depo- 
nierung vom Kaiser Shomu (724—748) bewiesen ist. 
Es sind mehrere Wandschirme, deren Flächen 
(Abb. 143--145) mit Tieren und Ornamenten bemalt 
sind. Diese Arbeiten zeigen eine so elegante, fast 
dekadent sensitive Linienführung und Arrangierung, 
ein so sorgfältiges Studium der Natur, besonders bei 
dem Fasan, und eine so geschickte Verteilung der 
ornamental aufgefaßten Pflanzenmotive, daß wir be- 
greifen können, wenn 
die Kunst der Tang- 
zeit als eine wirkliche 
Blütezeit der Kunst 
Asiens angesehen wird. 
Die dekorativen Pflan- 
zenmotive (Abb. 144, 
145) erinnern an beste 
Arbeiten von unseren 
modernen Kunstge- 
werblern wieEckmann 
und Obrist. Das 
Widerbild des Dam- 
wilds mit dem stili- 
sierten Mittelbaum 
läßt das Vorbild des 
westasiatischen  Le- 
bensbaumeserkennen; 
wahrscheinlich. waren 
persische Sassaniden- 
seidengewebe, die wir 
bei Besprechung der 
  
  
  
  
  
bei der Landschaftsmalerei, werden wir uns eine Abb. 144 Damwild im Gegenüber, Ma- 
1) Vgl. Bd. II, Kapitel über Stoffe, Bronzen und 
Lacke. 
lerei auf einem Teil eines sechsteiligen 
Wandschirmes im K. Schatzhause 
Shosoin, Nara, Japan, niedergelegt 
vom Kaiser Shomu, 724—748 
(Aus: Toyei Shoku, Bd. I) 
   
  
  
  
   
 
	        
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