Full text: Vorbuddhistische Zeit. Die hohe Kunst: Malerei und Bildhauerei (Band 1)

   
Manichäus — Handel — Zusammenfassung 203 
lich fremdländischen Elementen aufgebaut, war in der Tangzeit zu einer nationalen 
Einheit vollendet. Staatsform und Sitten, Sprache und Schrift, Glaube und Tradition, 
daneben die Eigenarten der Rasse und des Klimas, zusammengekittet durch eine 
historische Entwicklung, waren so innig mit der Kunst verbunden, daß keine neue 
Macht eine irgendwie tiefeingreifende Veränderung hervorrufen konnte. 
Zusammenfassung 
China war ein Tummelplatz fast aller Religionen und 
Nationen der Welt seit 2000 Jahren. Welcher Wechsel der 
Völker und Kulturen in Europa, welche Beharrlichkeit in 
China! Dieses konservative Festhalten an dem immerhin 
begrenzten, nätionalen Kunstschatze’ hat ein solches Durch- 
dringen des ganzen Volkes mit dieser Kunstsprache zur Folge 
gehabt und andererseits die Kunst so sehr zum Ausdruck der 
Volkspsyche gestaltet, daß kaum anzunehmen ist, daß in 
moderner Zeit eine wesentliche Änderung eintritt. 
Die Kunst ist für den Chinesen etwas anderes als für 
uns; ihm ist sie ein Teil des Inhaltes seiner Ideen geworden, 
für uns ist sie nur eine Form geblieben; deshalb können wir stän- 
dig wechseln, nicht aber der Chinese Daher kommt es, daß, 
nachdem die nationale, chinesische Kunst entstanden war, 
die vielen fremden Völker zwar Handelsprodukte bringen und 
tauschen, aber keinen künstlerischen Einfluß gewinnen konnten. 
      
   
  
  
  
  
   
   
   
    
    
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
   
	        
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