Full text: Vorbuddhistische Zeit. Die hohe Kunst: Malerei und Bildhauerei (Band 1)

    
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
    
  
  
  
  
  
    
   
    
    
      
Muchi — Landschaften — Vögel — Pflanzen 
   
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Abb,186 Henne mit Kücken und jungen Hunden, Schwarzweißmalerei, etwa 36 em hoch, von Muchi, südl. Sung- 
zeit, 1127—1278 
(Aus: Tajima, Selected relics of Japanese art, Bd. XVI) 
Text 3.8.231 U. 238 
Eine Reihe Vogelbilder werden Muchi zugeschrieben, die den verschiedensten 
Stilen angehören und von denen eigentlich keines den mystischen Priestergeist er- 
ws kennen läßt. Das frierende und sich zum Schutz in sich zusammenkauernde Tauben- 
paar (Abb. 189) ist in vortrefllicher Impression des Sungstiles gemalt, hat aber in 
der Ausführung wesentliche Unterschiede mit dem signierten Triptychon. Das ele- 
sante Vögelchen (Abb. 190), das im Begriff steht, vom Zweige zu fliegen, hat mit 
der Seelenmalerei der Sungzeit gar nichts zu tun, sondern ist ein kleines Meisterwerk 
späterer Zeit in realistischer, nach der Natur studierter Bewegungs. 
Ein ganz hervorragendes Kunstwerk ist die Krähe (Abb. 191), die sich die 
Federn zaust, aber die elegante, etwas geleckte Ausführung, die kokette Verteilung 
des Pinienzweiges oben und der Ranke um den Baumstamm zeigen eine ganz andere 
Schule. Ich möchte fast glauben, daß es eine japanische Arbeit der letzten Jahrhun- 
a derte ist. Auch der Stempel von Muchi auf diesem Bilde macht eine Fälschung sehr 
wahrscheinlich. Der Stil dieses Bildes zeigt so ziemlich den größten Gegensatz 
zum Geist der Sung- 
zeit. Hier ist alles 
auf rein ästhetische 
und dekorativeWir- 
kungen berechnet; 
die Bewegung des 
Tieres ist nach der 
Natur als zufällige 
Einzelstudie beob- 
achtet, aber sie gibt 
nichts Typisches 
oder Symbolisches; 
ebenso ist die 
Pflanzendekoration 
ganz willkürliche 
Füllung ohne inne- 
ren Zusammenhang 
mit dem Tiere und z 
et seiner Lebensge- Abb.187 Lotusblätter, schwarzweiß, von Muchi, südl. Sungzeit, 1127— 1278 
Tele (Aus: Bijutsu Gaho, Bd. XIX) 
wohnheit. Text 8. 8.231 u. 238 
       
  
   
	        
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