Sungzeit (960— 1280)
scheint er in China nicht so ge-
schätzt zu sein wie in Japan, wo
gerade diese flotten Skizzen sehr
bewundert worden sind und viele
Nachahmer gefunden haben.
Auf den ersten Blick er-
scheinen die Striche flüchtig und
roh (Abb. 194), aber bei genauerem
Studium wird man die Sicherheit
bewundern müssen, mit wie wenigen
kecken Pinselstrichen die Persönlich-
keit des berühmten Dichters Li
Taipo zum Ausdruck gebracht ist.
Abb. 192 Taubenpaar, zugeschrieben Muchi Der Kopf ıst sorgfältiger ausgeführt,
(Aus: Bijutsu Gaho, Bd. VIII) — Text s.S. 231 u. 240 und. bei anderen Bildem and
auch die Hände und Füße, aber die
Gewandung und alles Beiwerk ist nur in scheinbar sorglos hingeworfenen Pinsel-
strichen skizziert; dennoch empfangen wir deutlich den Eindruck der vorwärts
schreitenden Bewegung eines stolzen, selbst-
bewußten Mannes. Die Einfachheit und
Freiheit des Vortrages, der leichte und doch
Abb. 194 Dichter Li Taipo aus der
Tangzeit, schwarzweiß, etwa 70 cm
hoch, von Liang Kai, um 1200
Abb. 193 Wilde Gans am Ufer, schwarzweiß, (Aus: Tajima, Selected relies of Japa-
| zugeschrieben Muchi nese art, Bd. III, auch in Bijutsu
(Aus: Bijutsu Gaho, Bd. II) — Text s. S. 231 u. 240 Gaho, Bd. I)