Full text: Vorbuddhistische Zeit. Die hohe Kunst: Malerei und Bildhauerei (Band 1)

    
  
   
  
   
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
     
   
    
     
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Sungzeit (960—1280) 
Zusammenfassung 
Wir sehen einen reichen Motivenschatz in der Sungzeit 
verwendet. Vom Fisch bis zum Götterbild wird alles abge- 
bildet. Jedes Wesen, das atmet, ist der Beachtung wert, 
denn keiner weiß nach buddhistischer Lehre, welche Gestalt 
sein Ich bei neuer Geburt erhalten wird. Als Ausdruck der 
taoistischen Lehre suchte man die Seele der Natur, offien- 
bart in den großzügigen, oft etwas mystischen Landschaften 
wie in der einzelnen Pflanze, zu erfassen. Unter dem Einfluß 
der Poesie wurde vieles als symbolisches Gleichnis ver- 
standen. 
Der Weltanschauung der Zeit entsprach die bevorzugte 
Verwendung von weichen Farbtönen und besonders der 
schwarzen Tusche. In flotter Skizze, bald mit breitem Pinsel 
in Farbenflecken, bald mit feinem Pinsel in kräftigen Linien, 
ist die Ausführung bewirkt. Die zufällige Einzelform der 
Natur, sowie der erzählende Inhalt interessieren nicht mehr, 
sondern dem Ausdruck der Seele der Natur und ihrer Ge- 
schöpfe in typischen Formen galt das höchste Streben der 
Künstler. Stimmungsbilder wurden geschaffen, die einen 
Höhepunkt der Weltkunst darstellen und in ähnlicher Weise 
in Europa zum ersten Male in moderner Zeit semalt 
worden sind.
	        
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