Full text: Vorbuddhistische Zeit. Die hohe Kunst: Malerei und Bildhauerei (Band 1)

   
  
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Abb.217 Kwanyin, sitzend auf dem Diamantstein, einer 
einsamen Insel, unterweist nach der Legende in der 
Avatamsaka Sutra den Kumara (kleine Figur rechts 
auf schwimmendem Blatt stehend), zur Vollendung 
seiner Kenntnisse nach Chingtsu zu gehen, schwarz- 
weiß, etwa 1,5 m hoch, von Frau Okiakia, unbekannte 
Malerin, Yuanzeit, 1280—1368 
(Aus: Tajima, Selected relies of Japanese art, Bd. XI) 
Text s. S. 262 
Die drei zuletzt erwähnten Malereien 
(Abb. 215, 216 und Taf. VIII) haben in 
feinem, ästhetischem Empfinden einen 
freien Luftraum im oberen Teil des Bildes, 
aber an Stelle einer Luftperspektive oder 
einer angedeuteten Landschaft ist die 
Fläche glatt gelassen und später oder 
gleichzeitig mit erklärenden Worten an- 
gefüllt. Bei dem Chinesen der klassischen 
Zeit war eine ästhetische und philo- 
sophische Bildung und Schulung als 
selbstverständlich vorausgesetzt, so daß 
die stets wiederholten Motive als be- 
kannt gelten konnten; aber in der 
Mongolenzeit mußten Worte das Ver- 
ständnis vermitteln. Die malerische 
Schrift der Chinesen mit ihren senk- 
Yen Hui — Porträt — Bilderschrift 
    
    
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
    
    
  
   
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stilisiertem, etwas hartem Liniengefüge 
im Winde. Dem mystischen Zuge 
der Zeit entspricht die von jetzt ab 
immer mehr beliebte Darstellung eines 
Schilfrohres als Symbol für das Boot, 
das ihn über die Wasser trug. Der 
Wunderglaube führte immer mehr zu 
symbolischen Darstellungen überirdi- 
scher Art. Welcher Gegensatz, die 
schwere, breite Figur auf dem schwim- 
menden Zweiglein im Wasser! Nur 
die Wunderkraft des Glaubens kann 
solches zuwege bringen. Ein anderer 
Kopf (Taf. VIII) ist ebenso groß- 
zügig erfaßt, aber zeigt die feinen 
Töne der älteren Zeit; nur die de- 
taillierte Ausführung, besonders des 
geflochtenen Gewandes, läßt die spä- 
tere Entstehungszeit erkennen. 
  
Abb. 218 Arhat, farbig, etwalm hoch, zugeschrieben 
Chisan, unbekanntem Maler, aus dem Besitz des 
Ashikaga Tadayoshi, nach Japan gebracht vor der 
Mitte des 13. Jahrhunderts 
(Aus: Tajima, Selected relics of Japanese art, 
Bd. XI). — Text s, S. 262 
   
  
 
	        
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