Kamelien — Kwanyin — Religiöse Kunst — Kultbilder
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Gesellschaft auf einer Matte, und neben ihr sind Vasen mit Blüten aufgestellt.
Das Bild erinnert an Malereien auf Porzellan. Japanische Gelehrte weisen darauf
hin, daß gerade diese Bilder, als sie
von: dem chinesischen Priester Ingen
1654 nach Japan gebracht wurden,
dort eine neue Schule der Malerei
veranlaßten. Das japanische Auge
war an die kleinliche Detailmalerei
der Tosaschule und die strenge Form
der Kanoschule gewöhnt, so daß diese
immerhin etwas freiere Linienführung
einen angenehmen Gegensatz bildete.
Religiöse Kunst
Die kirchliche Malerei und
Skulptur der: Mingzeit hat als
Kultbild die alte Tradition im
wesentlichen bewahrt. In der Art
der Freskomalerei werden die Fi-
guren oft in Lebensgröße bis herab
zur kleinsten Miniaturmalerei neben-
und hintereinander gestellt. Die
Zwischenräume sind mit Wolken
oder Flammenmotiven ausgefüllt.
a
Abb. 280 Vögel und Pflanzen, von Rikuhozan,
Mingzeit 1368— 1644
(Aus: Bijutsu Gaho, Bd. VII)
Text s. S. 310
Die Ausführung entspricht der Illuminierungskunst, die in der Yuanzeit (Abb. 219)
entstanden war und wahrscheinlich auf ältere Vorbilder, die bisher unbekannt
Abb. 281 Melone und Pflanzen, von Rikuhozan,
Mingzeit 1368— 1644
(Aus; Bijutsu Gaho, Bd. VII)
Text s. S. 310
geblieben sind, zurückgrifi. Die
kleinsten Nebensachen, der Schmuck,
die Tracht, die Handstellung, die
Symbole, die Farben im Gesicht
und Gewand werden nach einem
feststehenden Kanon genau be-
achtet. Sie bilden die wesentlichen
Merkmale, um sich in dem großen
Pantheon zurechtzufinden.
Diese Kultbilder sind in un-
geheuren Mengen meist handwerks-
mäßig hergestellt und entbehren
im allgemeinen des künstlerischen
Wertes. Ein Zufall hat eine hervor-
ragende Sammlung derartiger Gegen-
stände, die während der Kriegs-
wirren aus den Tempeln zusammen-
gebracht war, nach Europa ver-
schlagen, aber diese einzige Ge-
legenheit ist von keinem Museum
Europas benutzt worden, und so
sind die Schätze in alle Welt zer-
streut. Ich glaube kaum, daß jemals eine derartige, vorzügliche Sammlung
wieder zu uns kommen wird. Es ist sogar fraglich, ob überhaupt noch in China
derartige Kunstschätze in so guter Qualität und Vielseitigkeit gefunden werden