Kultschnitzereien — Tibetische Göttin — Zusammenfassung 341
kleine, kaum handgroße Tontäfelchen, in Reliefformen gepreßt. Die oft zierlichen
Darstellungen zeigen den Mingstii der scharf herausmodellierten Einzelheiten in
Schmuck und Attributen. Im allgemeinen ist es eine ordinäre Massenfabrikation
als Nebenhandel der Mönche.
Zusammenfassung
Seit der Herrschaft der Mandschu. hat sich der Er-
starrungsprozeß der Kunst weiter ausgebildet. Mit den alten
Mitteln werden oft in guter Technik komplizierte Theater-
kulissen gemalt. Es entsteht im 18. Jahrhundert ein natu-
ralistischer Stil, der in bezug auf die dargestellten Motive
den engen Kreis der alten Tradition sprengt, aber nicht die
Kraft hat, etwas wirklich Großes neu in der Kunst zu schaffen.
Es bleibt eine oft liebenswürdige, aber stets unbedeutende
Dekorationskunst.
Vielfach wird die Ansicht ausgesprochen, daß die euro-
päische Kunst!) eine Umwälzung hervorrufen wird. Aber die
Änderung der Gebetformeln schafft keinen neuen Glauben
und die Änderung der Techniken keine neue Kunst. Eine
Neubelebung der Kunst kann nicht durch Einführung neuer
Formen und Techniken, sondern nur durch eine geistige Re-
volution von innen heraus geschaffen werden.
1) Die europäische Kunst ist in China nichts Neues und im 18. Jahrhundert sehr
gepflegt worden. Eine ganze Reihe europäisierter Chinabilder sind im Museum of Natural
History in New York.