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Waffen — westlicher Einfluß 29 
Eisenschwert. In China scheint die Übergangsstufe des kurzen Schwertes zu fehlen 
und gleich dem Dolche das gerade, zweischneidige Eisenschwert um die Mitte des 
1. Jahrtausends v. Chr. gefolgt zu sein. Die reiche Ornamentierung der Messergrifie 
mit der Schlange (?) erinnert an die kretische Schlangengöttin, die drei aufgesetzten 
Tiere (R) an die Opfertiere des Westens, das Zackenmuster (A) an die Säulen der 
„Schatzkammer des Atreus‘ bei 
Mykenä — natürlich alle fremden 
Motive in chinesischer Ausführung, 
losgelöst von den Gedanken, die 
den Formen bei ihrer Erfindung 
beigelegt wurden, in rein ornamen- 
taler Auffassung. 
Bei den zahlreichen Überein- 
stimmungen zwischen der chine- 
sischen und mykenischen Kultur 
können wir aneiner Übertragung 
aus dem Westen nicht zweifeln. 
Da aber diese nicht früher statt- 
gefunden haben kann, als bis die 
vorbildliche Kultur geschaffen war, 
so können wir auch die Zeit der 
Entwicklung der Kunst Chinas an- 
nähernd bestimmen. Die myke- 
nische Blütezeit war in der Mitte 
des 2. Jahrtausends, der Beginn im 
3. Jahrtausend. Der Bericht in den 
ältesten chinesischen Chroniken 
über die Einführung der Kultur in 
China unter Huangti in den Jahren 
2704—2595 v. Chr. ist daher nicht 
glaublich oder man müßte für China 
und Mykenä eine gemeinsame ältere 
Urform in einer verloren gegangenen 
Kultur annehmen. Eher ist es 
denkbar, daß Yü (2205—2198) die 
ersten Bronzegefäße gegossen hat, 
und sicher ist die erste Kulturblüte 
unter der Shangdynastie (1766 bis 
1122), den Zeitgenossen der Mykener, 
möglich. 
Das ganze 2. Jahrtausend um- 
   
Abb. 13 a,b, c,d,e,f Beile mit Vorrichtung für den Stiel. 
: 3 e Ri 9. k, 1 Dolehe mit Handgriff, ( ) mit Stiehblatt, ; gebogenes 
spannt die Zeit, in der aus dürf- Messer mit Tierkopf,  Ornament mit aufgesetzten Tier- 
. x figuren. Zeichnungen von Bronzen im Stile der Shang- und 
tigen Zuständen der vorhergehenden Choudynastie. 1766—249 v. Uhr. 
Perioden jene hohe Kultur entstand, (Aus: Seichin Kokkan) 
die in Kreta blühte, weit über das 
griechische Festland und die Inseln verbreitet war, an der kleinasiatischen Küste 
3 entlang, sowie auf Sizilien nachgewiesen ist und die Grundlage schuf für die 
spätere Bronzezeit in ganz Europa und — China. Von den mächtigen Herrschern 
in den entferntesten Gegenden der Welt wurden Paläste errichtet und köstlicher 
Schmuck in den Schatzkammern aufgehäuft, aber der noch primitiven Kunst fehlte 
die Gottesgestalt und die volkstümliche Verbreitung. 
Um die Wende des 2. Jahrtausends begann der Ruhm der mykenischen Kultur