Minggräber 74
Abb. 107 und 108 Gräberstraße, stehende und liegende Tierfiguren sowie Militär- und Zivilmandarine in Stein,
Be Minggrab bei Nanking
(Originalaufnahme Franke, Hamburg)
und jede künstlerische Durcharbeitung. Die alten Formen sind handwerksmäßig
und langweilig nachgebildet. Immerhin ist noch ein gewisses Gefühl für groß-
zügige Wirkung und edle Linienführung vorhanden.
Am gewaltigsten wirkt das nur teilweise erhaltene Monument des aus dem Volke
erwählten ersten Mingkaisers zu Nanking. Ein massiger, rechteckiger Steinbau
(Abb. 105) wird hoch überragt von dem riesigen Tumulus, der unter Zuhilfenahme
Tarling des Ausläufers eines kleinen Berges er-
A Menling Wangling, = richtet ist. Die wuchtigen Steinmassen
; in ihren einfachen geraden Linien er-
innern in der Monumentalität an die
ägyptischen Pyramiden. Der Weg geht
zuerst durch ein Tor, dessen einst mit
glasierten Ziegeln gedecktes Dach völlig
zerfallen ist. Einige hundert Schritte
weiter folgt eine quadratische Halle mit
einem Tonnengewölbe, in deren Mitte die
üblicheriesige Steinschildkröte (Abb.106)
eine hohe Gedenktafel trägt. Auch hier
Abb. 109 Lage der 13 Mingeräber, Changping bei ist das vormals mit gelben Ziegeln be-
Peking. Die Namen der einzelnen Grabstätten sind legt gewesene Dach oänzlich zerstört.
frei gewählt, wanrscheinlieh in Beziehung auf ältere
Anlagen, 15. bis 17. Jahrhundert Dann kommt die Statuenallee
(Aus: De Groot, Religionssystem, Bd. III)
Text s. 8. 73 (Abb. 107 und 108): zuerst Löwen,