Minggräber 713
dann Kamele, Elefanten, einhörnige Fabeltiere, die
sogenannten Kylins, und endlich Pferde. Die Tiere
R sind stets paarig gegenüber und stets doppelt, je
Fr ein Tierpaar sitzt und das andere steht. Es folgen
er vier freistehende Pfeiler, und in veränderter Wes-
richtung ist die weitere Prozessionsstraße von acht
Figuren, von Militär- und Zivilmandarinen ein-
gefaßt. Hinter der massigen Opferhalle sind noch
die Fundamente eines Altars sichtbar, und dann
& tritt man durch einen hohen gewölbten Torgang
anden gewaltigen Grabhügel selbst. Wir haben hier
ben schon das ausgearbeitete Schema, das für alle spä-
teren Zeiten im wesentlichen beibehalten wird. Die
Anlage ist großzügig, aber
Ne
Bu die Tierfiguren sind steif
und unkünstlerisch.
#J Der zweite Ming-
kaiser, Yungloh, ver-
legte seine Residenz nach
Da
Peking und erwählte bei
der jetzt verödeten Stadt
Changping, etwa 50 km
nördlich von Peking, einen Abb.113 Säule aus Marmor am Anfang
n : der Statuenallee der Kaisergräber zu
langen Talkessel, in dessen Chain Bern
Mulde er und seine zwölf (Aus: v. Mumm, Ein Tagebuch
Nachfolger begraben liegen a
(Abb. 109).
„Düster und ernst sind die nackten Berge, und der \
Platz ist äußerst stimmungsvoll und glücklich gewählt.
Man betritt die Prozessionsstraße durch ein schönes Marmor-
Pailo (Abb. 110) mit fünf Durchlässen. Eine große Mauer
A Militirmandarin soll früher das ganze Tal abgeschlossen haben, jetzt steht
‚Ming 7 :
gräber, Changpingb. Peking nur noch ein gewaltiges Tor aus rot angestrichenem
EN Une ® Mauerwerk, das „große rote Tor“. Es folgt dann ein
von Pfeilern mit Wolkenarmen umgebener offener Pavillon
(Abb. 111). In seinem Innern trifft man die übliche
Schildkröte aus Stein, auf deren Tafel Kaiser Kienlung sich durch selbstverfaßte
Gedichte verewigte.e. Es kommen dann zwei Säulen (Abb. 113); in Abständen
von ungefähr 18 m folgen je ein Paar stehende und liegende Löwen (Abb. 112), Kylın,
Kamel, Elefant und
Pferde, zwei Paare Mil- |
tär- (Abb. 114) und vier
Paare Zivilmandarinen.
Dann folgt noch ein drei-
teiliges Tor (Abb. 115).
Die Straße verläuft nicht
sradlinig, sondern biegt
sich etwas nach Osten
und endet im Tale in
ziemlicher Entfernung
äG leg Y Abb. 115 Dreiteiliges Tor am Ende der noch siehtbaren Statuenallee und
ss nächstliegenden Grabhügel der Minggräber, Changping bei Peking
Grabe Kaiser Yunglos. (Aus: Combaz, Sepultures imperiales de la Chine)