Korngefäße — Räuchergefäß — Trinkbecher 121
Abb. 167 Abb. 168 Abb. 169
Abb. 167-169 Opfergefäße für Korn (Tsui), runder Kessel auf Randfuß mit seitlichen Griffen, Bronze
mit Relief, Musee Cernuschi, Paris, Choustil, zweites Jahrtausend
(Originalaufnahme).
ungewöhnlichen Figuren, in denen sogar Menschen zu erkennen sind, können Affen,
Bären oder dergleichen gewesen sein. Jedenfalls erscheint es unwahrscheinlich, daß
die Ausführung eine bessere als auf den Stein-
reliefs der Hanzeit ist.
Zwei Räuchergefäße weisen den mittel-
asiatischen Mischstil auf (Abb. 171,a, 172). Am
Fuße sehen wir Vierfüßler in einer der archa-
istischen Ornamentik Chinas völlig fremden Art.
Der Deckel ist ebenfalls in ganz ungewöhn-
licher Weise als stilisiert ausgeführter Felsen be-
handelt. Landschaften, also auch Berge, sind aus
der frühen Zeit niemals bekannt geworden. Noch
in der Hanzeit wurden sie stark stilisiert und mehr
ornamental angedeutet als ausgeführt. Aber hier
finden wir bereits in meisterlicher Beherrschung
der Gußtechnik eine künstlerische Durcharbeitung,
a leer Lor hei clon]). daß wir fremde Vorbilder als Vorlagen annehmen
runde Schale auf hohem Fuß, mit 3 ä & Ri
zwei Seitenhenkeln, Deckel als müssen, um so mehr, da im Westen ähnliche
Aufstellschale mit Fuß, Bronze, Arbei E Bei Fünf . di d
Tierornamentik auf Mäandergrund rbeiten vorkommen. ei Töpfereien, die der
mer en Hanzeit zugeschrieben werden, ist ein gleichartiger
kwansho roku, 1906) Bergdeckel nicht selten (Abb. 370, c, 372, b) und
das an den tönernen Gefäßen
angebrachte Relief zeigt un-
zweifelhaft westliche Motive,
wie z. B. die in China unbe-
kannte Löwenjagd. Daß die .
Chinesen das Aufkommen dieses
Stiles erst in der Hanzeit an-
nehmen, ergibt sich schon aus
dem Fehlen eines derartigen
Stückes in der Sammlung des
Konfuziustempels. Spätere Aus-
führungen weisen eine mehr ge-
drungene und plumpe Form auf
und vor allem eine mehr reali-
stische Behandlung der Berg-
plastik (Abb. 173).
Gemeinsam mit dem obigen
ps . Abb.171 Räuchergefäße, runde Schale mit Deckel, auf hohem
Kultgefäß (Abb. 172) fand sich Fuß mit Platte, a Deckel in plastischer Bergform, Fuß mit
in einem Hangrabe ein Trin k = Vierfüßlern, b seitliche Ösen, Deckel als Aufstellschale mit Fuß,
a mit Verzierungen der verschiedensten Tiere (aber Zeichnung
becher (Abb. 174), der mit wahrscheinlich ungenau), wie Tapir, Affen, Vögel (Menschen ?),
. Er 3 Guß.d a Hanstil, 220 v,Chr. bis220 n. Chr.; » Choustil, 1129—249 v. Chr.
seinem dunnwandıgen Lub, der (Aus: Seishin Kokkan)