Full text: Die Baukunst. Das Kunstgewerbe: Bronze, Töpferei, Steinarbeiten, Buch- und Kunstdruck, Stoffe, Lack- und Holzarbeiten, Glas, Glasschmelzen, Horn, Schildpatt, Bernstein und Elfenbein (Band 2)

  
  
124 Bronze — Offene Gefäße 
Abb. 180 Abb. 181 
  
Abb. 180, 181 Weinopfergefäße (Chüeh) auf 
drei Füßen mit Ausguß, Knöpfen auf Rand 
zum Abheben mit Stäbehen aus dem Feuer, 
und seitlichem Henkel, unter dem Henkel 
Inschrift eingraviert, Abb.180 Bronze, Samım- 
lung Knuth, Tsinanfu, Hanzeit, 206 v. b. 221 
n. Chr. (Originalaufnahme), Abb. 181 Bronze, 
erstes Jahrtausend (aus: Kokka, Heft 183) 
Text s. 8. 122 
Abb. 182 Gefäß zum Übergießen der Hände mit Wasser (I) 
mit Henkel in Sehlangenform, auf vier Füßen, Bauch ge- 
riffelt, Linearornamentik in Relief, Bronze, Choustil 
(Aus: Teishitsu hakubutsukwan kwansh9 roku, 1906) 
die Knöpfe geschobenen Holzstäbchen gestatten. Die schlanke ovale Form, sowohl 
im Kessel wie im Ausguß, ist sehr charakteristisch. Antike Stücke (Abb. 180) 
sind selten und werden in China sehr geschätzt, dagegen gibt es zahllose Wieder- 
holungen aus allen Jahrhunderten. 
Die gleiche Ausbuchtung im Ausguß und am oberen Rand, in der Art euro- 
päischer Saucieren haben Wassergießgefäße(J.) mit einem dem sonstigen antiken 
Stile entsprechend verzierten Kessel. Bei ihnen ist hinten ein Henkel angebracht 
(Abb. 182, 183), um das Übergießen des Wassers über die Hände zu ermöglichen. 
Diese kräftigen, gedrungenen Gefäße stehen bald auf drei oder vier Füßen, die meist 
Tierfüßen nachgebildet sind, oder auf einem festen Rand. Bei dem Stück aus dem 
Besitz des Kaisers von Japan finden wir im oberen Rande zum ersten Male einen 
Elefanten abgebildet, woraus die spätere Herstellung festzustellen ist. Außerdem 
zeigen die völlig unmotivierten Spitzen am Henkel und das hart umgrenzte hohe 
Relief in handwerksmäßiger steifer Anordnung, daß das Stück nicht mehr der 
klassischen antiken Zeit angehört. 
Kombinationen der letzten drei Gefäßarten sehen wir in verschiedener Variation 
(Abb. 184). Bei einem Weinopfergefäß (d) ist ein Deckel erhalten, der deutlich an 
dem gehörnten Tierkopf die Entstehung dieser Form aus der Hirschdarstellung 
(Bd. I, Abb. 16, 8. 36) erkennen läßt. 
  
Abb. 183 Gefäß zum Übergießen der Hände mit Wasser (I), von beiden Seiten aufgenommen, mit Henkel und 
breitem Ausguß auf Fußrand, Linearornamentik in hohem Relief auf Mäandergrund, oben am Ausguß: Elefant, 
unten Drachen, Bronze. Sammlung des Kaisers von Japan, 1. Jahrtausend n. Chr. 
(Aus: Teishitsu hakubutsukwan kwansho roku, 1906 und Kokka, Heft 163).
	        
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